laut.de-Kritik

Verflucht? Nein, nur ziemlich, ziemlich eingängig.

Review von

Von Hymnen, Hymnen, Hymnen ist man geneigt zu schreiben. Und dabei könnte man es fast belassen. Gönnen wir dem Alkaline Trio aber doch ein paar Zeilen mehr, ist "Is This Thing Cursed?" doch durchweg überdurchschnittlich kompetenter US-Punkrock jener Sorte, die sich in den letzten beiden Dekaden einen melodieinfizierten Platz zwischen Emo traditioneller Prägung und klassischem Cali-Punk erspielt hat.

An den Reglern diesmal Cameron Webb, der zuvor bereits Bands wie NOFX und Silverstein klangtechnisch veredelte und auch hier die goldene Mitte zwischen Härte und Honig findet. Am ehesten könnte man Tracks wie den Instant Hit "Sweet Vampires" oder das etwas verhangene "Goodbye Fire Island"mit jenem Alkaline Trio der Zeit um "I'll Catch Fire" vergleichen.

Tatsächlich sieht die Band selbst es als stilistische Verlängerung des Klassikers aus dem Jahre 2000. Dabei ist es ja nicht so, dass die Historie des Trios einfach so ihren Fortgang genommen hat, im Gegenteil.

Seit mehreren Jahr hilft Sänger und Gitarrist Matt Skiba bei den Kumpels von Blink 182 aus, mittlerweile gehört er fest zur Band. Andernorts mögen solch gewichtige Karriere-Optionen zu weitreichenden Die-oder-Wir-Entscheidungen führen, nicht so Hause im Alkaline.

Als ginge es gerade nach den personell indifferenten Jahren darum, ihren Fans ein beruhigendes "Alles ist wie immmer" in den Gehörgang zu pusten, ist "Is This Thing Cursed?" proto-klassisches Alkaline-Material. Dem vielleicht hier etwas Schärfe, dort etwas Mut zum Risiko, zum Neuen fehlt, während die Band aber gerade für diesen Ansatz von ihren Fans geliebt wird.

Trackliste

  1. 1. Is This Thing Cursed?
  2. 2. Blackbird
  3. 3. Demon And Division
  4. 4. Little Help?
  5. 5. I Can't Believe
  6. 6. Sweet Vampires
  7. 7. Pale Blue Ribbon
  8. 8. Goodbye Fire Island
  9. 9. Stay
  10. 10. Heart Attacks
  11. 11. Worn So Thin
  12. 12. Throw Me To The Lions
  13. 13. Krystalline

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3 Kommentare

  • Vor 5 Jahren

    Großartiges Album! Eingängig? Klar. Hymnen? Vielleicht. Na und?

  • Vor 4 Jahren

    Die Rezi muss ich verpasst haben. Anyway, Album ist groß, dne Spielspaß hätte ich nicht erwartet, wenn man bedenkt, dass das Album aufgrund Skibas Engagement bei Blink 182 quasi nebenbei aus dem Ärmel geschüttelt wurde. Bestes AK3-Album seit Good Mourning.

  • Vor 3 Jahren

    Hab' das Album ebenfalls erst 'ne ganze Zeit nach VÖ entdeckt. Eigentlich waren Alkaline Trio für mich nach 2002 abgehakt, konnte damals mit der Mid-Tempo-Grütze, die die aufgetischt hatten wenig anfangen, aber nachdem ich zufällig, Jahre nach VÖ, den Vorgänger zu diesem Album (My Shame is True - übrigens 4,6/5 - Ohrwürmer ohne Ende, keine wirklichen Aussetzer, so viel Soul)) gehört hatte, war meine Begeisterung für A3 wiedererwacht. Dieses hier kommt nicht ganz an den Vorgänger ran, aber immer noch 'ne mehr als solide 4,3/5. Vielleicht die besten, auf jeden Fall aber die sympathischten Akteure in diesem Genre, wobei eigentlich kann man A3 nicht wirklich vergleichen, ist 'ne ganz eigene Marke.