laut.de-Kritik

Ein Festmahl für Sound-Fetischisten.

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Wer sich noch im Besitz eines Röhrenfernsehers befindet, hat beim neuerlichen Output der Koppehele-Brüder einfach verkackt. Der zweite Teil der Lichtmond-Reihe ist für das 3D-Erlebnis konzipiert, und das sollte man sich mit dem entsprechenden Equipment ansehen. Ohne vernünftige Glotze und Surround-System dürfte kaum der richtige Spaß aufkommen.

Im Vergleich zum Debüt hat sich nicht allzu viel verändert. Nach wie vor befinden wir uns in einer Phantasie-Welt, in der die physikalischen Gesetzmäßigkeiten außerkraft gesetzt sind. Die Gitarre steht aber mehr im Vordergrund, die ausufernden Gilmour-Licks nehmen weit mehr Raum ein als noch beim Debüt.

Die Songs erhalten etwas mehr drive und klingen weniger getragen. Menschliche Silhouetten erscheinen öfter auf als beim Debüt, was dem ganzen Spaß einen etwas organischeren Charakter verpasst.

Der Beginn lässt jedoch noch nicht derartiges vermuten, befindet sich der Betrachter doch irgendwo im Weltall. Dies könnte glatt der Vorspann eines kommenden SciFi-Abenteuers sein. Zumindest erreichen die Koppehele-Brüder wieder ihr Ziel, den Betrachter mittels Bilder und Sound in ihre Fantasiewelten hinein zu ziehen. Die Reise geht dabei vom Weltraum auf eine Fantasie-Erde und wieder zurück. Klangliche Effekte und Bilder sind beängstigend genau aufeinander abgestimmt. Die Frage nach Perfektion beantworten die Geschwister mit "Ja bitte. Und zwar vollständig".

Zudem hat Alan Parsons bei "Precious Life" mitgearbeitet, das etwas aus dem Rahmen fällt, aber als Radionummer trotzdem gefällig klingt. Diesmal als Gastsänger, was derzeit eher seltener der Fall ist. Meera Fé als singende Elfe und der brummelnde Vortrag von Thomas E. Killinger (muss man beides nicht mögen) sind ebenfalls wieder fester Bestandteil des Lichtmond-Konzeptes.

Von Sound und der Qualität der Bilder setzt die Fortführung des bewährten Rezeptes einmal mehr Maßstäbe. Wer mit esoterisch angehauchtem Pop nichts am Hut hat und sich auch mit Surround-Klang nicht beschäftigen will/kann, sollte hier tunlichst die Finger von lassen. Audiophile und 5.1., bzw 7.1.-Fetischisten bekommen hingegen einmal mehr ein Festmahl serviert, an dem sie kaum vorbei gehen können.

Trackliste

  1. 1. Solar Dust Part 1
  2. 2. Solar Dust Part 2
  3. 3. Soul Affinity
  4. 4. Distant Dream
  5. 5. Universe of Light
  6. 6. Magic Forest
  7. 7. State of Mind
  8. 8. Moments of Joy
  9. 9. Precious Life
  10. 10. Lunar Dust

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