Bei der Präsentation seiner Beatles-Doku "Get Back" verriet Peter Jackson, dass die Fab Four den "Herr Der Ringe" verfilmen wollten. Doch J.R.R. Tolkien verweigerte ihnen die Rechte.

Mittelerde (fan) - Die Beatles hatten Ende der 60er-Jahre die Idee, John Ronald Reuel Tolkiens Fantasy-Roman "Herr Der Ringe" in die Kinos zu bringen. Der Autor wollte ihnen die Filmrechte aber nicht verkaufen. 2001 hat dann Peter Jackson bei der Fantasy-Trilogie Regie geführt. Ebendieser veröffentlicht jetzt eine achtstündige Dokureihe über die Beatles. "Get Back" enthält bisher unbekanntes Material und kann auf Disney+ gestreamt werden.

J.R.R. Tolkien ist der Schöpfer von "Herr Der Ringe" und wohnte, so wird gemunkelt, zeitweilig neben dem Proberaum der Beatles. Tolkiens Frau war schwer krank. Sie sollen in das abgelegene Haus gezogen sein, damit sie dort in Ruhe genesen könne. Pustekuchen! Einen Katzensprung weiter musizierten die vier Haudegen - Tag und Nacht. Und wenn mal nicht geübt wurde, dann sei wohl die ein oder andere Party geschmissen worden.

Wie die Fab Four beinahe im "Herr Der Ringe"-Cast gelandet wären

Während ihrer Indien-Reise schickte ein Produzent der Band die Bücher Tolkiens zu. In einem aktuellen Interview berichtet Peter Jackson, dass die Beatles schnell zu großen Fans der Geschichte wurden und Tolkien die Filmrechte abzukaufen wollten. Sie wollten selbst die Hauptrollen übernehmen und natürlich den Soundtrack beisteuern. Regie sollte Stanley Kubrick führen. Zu ihrer Enttäuschung verneinte Tolkien den Vorschlag und verkaufte die Rechte später an "United Artists". Ob er ihnen nur absagte, weil er seine Geschichte nicht von einer Popgruppe verfilmen lassen wollte, oder ob es eine Retourkutsche wegen des persönlichen Zwists war, bleibt offen.

Die Geschichte an sich ist schon länger bekannt, Jackson hatte schon 2003 einmal darüber gesprochen und fügte jetzt nur neue Details hinzu. Auch Tolkien selbst äußerte sich schon dazu:

Nach mehreren Verkäufen der Filmrechte wird Peter Jackson schließlich Regisseur, Produzent und Drehbuchautor der Trilogie. 2001-2003 veröffentlicht er die Filmreihe. "Herr Der Ringe" gewinnt ein Jahr später elf Oscars, darunter "Beste Regie" für Jackson. Knapp zehn Jahre später bringt Jackson mit den beiden "Der Hobbit"-Filmen auch noch die Vorgeschichte zu "Herr Der Ringe" in die Kinos.

Der Kreis schließt sich

Neben seiner Tätigkeit als begnadeter Regisseur ist Jackson bekennender Beatles-Fan. 2017 fragte er die verbliebenen Mitglieder, was mit den Outtakes von Michael Lindsay-Hoggs Dokumentarfilm "Let It Be" von 1970 geschehen sei. Er freute sich über die Antwort, dass das gesamte Material noch vorhanden sei und für eine eigenständige Dokumentation verwendet werden solle. Jackson bearbeitete fast vier Jahre lang sechzig Stunden Material und produzierte eine dreiteilige Doku über die Beatles, die es seit gestern unter dem Namen "Get Back" auf Disney+ zu sehen gibt.

Hätten die Beatles damals den Film machen dürfen, dann wäre Paul Frodo, Ringo Sam, George Gandalf und John Gollum geworden. Das hätten sie sich selbst so gedacht, erzählt Jackson. Er selbst hätte den Cast gleichermaßen aufgestellt, wären sie die Protagonisten gewesen. Er hätte sich auch über einen Beatles-Soundtrack zu "Herr Der Ringe" gefreut. Am Ende kommt dann doch zusammen, was zusammengehört. Wenn auch auf Umwegen und anders als erwartet.

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