Live in Frankfurt: Auch im fünften Schaffensjahrzehnt leidet die britische Heavy Metal-Legende nicht an Ermüdungserscheinungen.

Frankfurt (giu) - Jubel in Mainhattan: Am Dienstag schaffte Eintracht Frankfurt sensationell den Einzug ins DFB-Pokalfinale, am Freitag kamen die Männer um Steve Harris zu Besuch: Das Konzert war so schnell ausverkauft, dass Iron Maiden gleich ein zweites nachschoben. Dennoch erreichte der Wert der Tickets auf offiziellem wie inoffiziellem Weg beachtliche Höhen. Glücklich, wer schnell genug war, um sich Karten zu sichern.

Zwei Konzerte am selben Standort bedeuteten auch: Kein Flug 666 am ersten Abend. Die Möglichkeit für Pilot und Frontmann Bruce Dickinson, noch mehr Gas zu geben als ohnehin schon. Die Tour zum Album "The Book Of Souls" dauert nun schon seit 14 Monaten an, dennoch schien er stimmlich besser in Form als im vergangenen Sommer.

Was auch daran lag, dass Iron Maiden den anspruchsvollen Klassiker "Hallowed Be Thy Name" einfach wegließen. Die Setlist bot ohnehin viele Stücke des aktuellen Albums. Was man ihnen auch nicht übel nehmen konnte, erreichte es doch weltweit die höchsten Etagen der Charts, in Deutschland Platz eins. Bei "Wrathchild", "Children Of The Damned", "Powerslave", "Iron Maiden", "Number Of The Beast", vor allem aber "Fear Of The Dark" war der Jubel dennoch am größten. Fehlen durfte auch nicht "The Trooper", bei dem Brexit-Befürworter Dickinson wie gewohnt den Union Jack schwang.

Eddy auf Stelzen

Zwei Stunden lang gab es viel Begeisterung und gute Stimmung, auch wenn der Sound ziemlich breiig ausfiel, insbesondere vor der Bühne und im zentralen hinteren Bereich. Die Kulisse orientierte sich an Tempelruinen im mittelamerikanischen Dschungel, zu einzelnen Liedern sorgten riesige Leinwände für optischen Reiz. Maskottchen Eddy hatte seine Einsätze auf Stelzen und als monströser aufblasbarer Torso.

Seit Dickinson und Gitarrist Adrian Smith 1999 zurückkehrten, hangeln sich Iron Maiden von Erfolg zu Erfolg und zeigen auch in ihrem fünften Schaffensjahrzehnt keine Ermüdungserscheinungen. Offenbar ein ewiger Jungbrunnen für diejenigen, die Teil der Band sind. Das zeigt sich an denen, die nicht mehr dazugehören.

Children of the Damned

Blaze Bayley, Interimssänger von 1994 bis 1999, spielte fünf Tage zuvor im beschaulichen Konstanz in einem Club, der kaum größer gewesen sein dürfte als Bruce Dickinsons Umkleidekabine. Ursprungssänger Paul Di'Anno hatte nach seinem Rauswurf 1981 kaum noch Erfolg, sitzt wegen Knieproblemen zeitweise im Rollstuhl und war 2011 neun Monate lang im Knast, weil er Geld für eine vorgetäuschte Rückenerkrankung erschlichen hatte - Children of the Damned, wie es scheint.

Fotos

Frankfurt, Festhalle, 2017

, Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher) , Frankfurt, Festhalle, 2017 | © laut.de (Fotograf: Jochen Dreher)

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