Deutschraps "Transformers 4" kehrt mit Monstertrucks, Muttersprüchen, Ekelbeats und absurden Bombast-Videos zurück.

Köln (ynk) - "Es werden wieder Mütter gefickt": Während in den Staaten gerade erst Maskenlosigkeit en vogue war, wird hierzulande der Gegentrend gesetzt. Ein signifikanter Unterschied ist aber, dass "Mask Off" von Future gut klingt, "Sturmmaske Auf" von Kollegah und Farid Bang hingegen wie Durchfall. Aber um Musik oder so etwas geht es ja auch nicht. "JBG3" wird, noch mehr als schon die Vorgänger, ein zu grotesk konstruierter Epik aufgepumpter Langspieler voller recycelter Muttersprüche und Sticheleien gegen andere Rapper auf den selben alten Beats sein. Das Duo der Stunde holt einmal aus, zu "RapUpdate auf Spielfilmlänge, Part III".

Dass YouTube das toll findet, wundert natürlich niemanden, immerhin findet diese Art Hip Hop anstelle von tatsächlichem musikalischen Kontext schon länger in den Trend-Charts statt. Dass der überzüchtete Geigen-Chor-Dipset-Beat nur ein bisschen ausgelutschter klingt als diese Ukulelenmusik unter einem Beauty-Tutorial, macht nichts. Warum auch Selbstanspruch von Musikern erwarten, die ihren finalen Mix wahrscheinlich an den Handyboxen ihrer pubertierenden Fans ausrichten.

"Deine Box gibt es nicht bei Amazon, sondern bei Ama-Nuttensohn", oder "Zuna, warum heißt dein Name rückwärts Anus?" lauten dann auch einmal die Zeilen, die nach dem unfassbar epischen Intro all die Dramatik rechtfertigen sollen. Hauptsache, die krampfhaft überbetonten Reime haben all die Silben und der Bizeps glänzt in den lächerlichen Unterhemden. Oh, JBG. Was habe ich es vermisst.

"Jung, Brutal, Gutaussehend 3" erscheint am 1. Dezember 2017.

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Kollegah

Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion)

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