Das Alternative Rock-Urgestein rekapituliert seine Zeit in Seattle mit Cobain, Cornell und Co.

Zürich (mis) - Seine Band Screaming Trees zählte Anfang der 90er Jahre neben Soundgarden, Pearl Jam und Nirvana zum neuen, angesagten Rocksound aus Seattle. Kommerziell blieb Mark Lanegans Band jedoch meilenweit hinter den Genannten zurück. Im Jahr 2000 trennten sich die Screaming Trees. Seither umweht der Status des ewigen Geheimtipps auch Lanegans beeindruckende Solokarriere, die Kooperationen mit PJ Harvey, Queens Of The Stone Age und Soulsavers beinhaltete.

2020 wird ein besonderes Jahr für Fans des Tieftöners und der Grunge-Ära: Lanegan hat sich nach jahrelangen Anfragen breit schlagen lassen, eine Autobiografie zu schreiben. Parallel dazu veröffentlicht er ein neues Album. "Es ist keine Autobiografie im eigentlichen Sinne, sondern eher Memoiren über meine Jahre in Seattle, also etwa von 1987 bis 1997. Es geht darum, wie ich in dieser sehr ausführlich dokumentierten Zeit drauf war. Als plötzlich alle über die Musikszene von Seattle sprachen, machte ich persönlich eine sehr dunkle Zeit durch, und einige meiner Freunde auch", so der 55-Jährige im Interview vor seinem Auftritt in Zürich.

"Es war ein sehr schmerzhafter Prozess"

Angesichts seiner Freundschaft zu verstorbenen Musikern wie Kurt Cobain, Layne Staley oder Chris Cornell kann man sich vorstellen, dass die Arbeit am Buch kein Vergnügen gewesen ist: "Es war insgesamt ein sehr schmerzhafter Prozess. Ich würde das Buch nicht nochmal schreiben", so Lanegan.

Als positiv bewertet er dagegen, dass ihn die Erinnerungen an jene Zeit zu neuen Songs inspirierten, für die er einige Gäste ins Studio bat. Mit dabei sind etwa Warren Ellis von den Bad Seeds, Ed Harcourt, Alain Johannes, Led Zeppelin-Bassist John Paul Jones und Simon Bonney von Crime And The City Solution. Das parallel zum Buch erscheinende Album soll stilistisch sowohl Lanegans akustische Anfänge als auch die jüngste Entwicklung hin zur Elektronik abbilden.

Hier gibt es das komplette Interview, in dem Mark Lanegan über die Desert Sessions, seine Auftritte als Support von Johnny Cash und die Arbeit am Buch spricht. "Sing Backwards And Weep: A Memoir" erscheint am 28. April.

Sing Backwards and Weep: A Memoir*

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laut.de-Interview Mark Lanegan

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