Die Rapperin war aufgrund eines Fakeartikels auf die rechte Politikerin losgegangen.

New York (ebi) - Die Kapriolen rund um die Vorwahlen zum US-Präsidentschaftswahlkampf sind um ein Kapitel reicher. Donald Trump-Unterstützerin Sarah Palin, die Ex-Gouverneurin des US-Bundesstaats Alaska, will Azealia Banks verklagen.

Hintergrund ist ein Social Media-Beef der beiden. Die Rapperin, die aus ihrer Ablehnung für Trump keinen Hehl macht, hatte einen satirischen Artikel zum Anlass genommen, Palin zu attackieren. Der Inhalt: Die Vertreterin des rechten Tea Party-Flügels der Republikaner soll behauptet haben, dass die Schwarzen die Sklaverei selbst gewollt hätten, es sogar lieben würden.

Wenn zwei Extreme aufeinander prallen

Banks ließ daraufhin am Wochenende wütende und sexuell explizite Tweets los, die so gedeutet wurden, als sollte Palin vor laufender Kamera von schwarzen Männern vergewaltigt werden. Für die mittlerweile gelöschten Tweets hat sich die Rapperin in einem offenen Brief an Palin gestern entschuldigt - ohne sich von ihren grundsätzlichen Vorbehalten ihr gegenüber zu distanzieren.

Alles sei nur ein Witz gewesen. So habe sie etwa nie von Vergewaltigung sondern von "Run a train" gesprochen, was im Slang Gruppensex bedeute. Niemals würde sie einer Frau eine Vergewaltigung wünschen.

Wird Palin klagen?

Zuvor hatte die rechte Politikerin im Magazin People angekündigt, Banks juristisch belangen zu wollen: Sie habe genug von den Attacken auf sich und ihre Familie und werde nun zum ersten Mal die offenbar einzige Antwort geben, die einige "Celebrities" verstehen würden. Weiter: "Wenn ein weißes Mädchen gesagt hätte, was dieses schwarze gesagt hat, wäre der Schrei nach dem Kopf der weißen Bevölkerung lauter als der unsinnige Rap, den Azealia hinrotzt."

Via Facebook hatte sie zudem Banks' Intelligenz in Frage gestellt, weil sie auf den Fakeartikel herein gefallen sei. Die Rapperin reagierte auf die Ankündigung eher gelassen: "Wenn mich Sarah Palin tatsächlich verklagt, werde ich den Streit nutzen, um zu einer noch größeren Figur in der US-Kultur aufzusteigen", schreibt sie auf Twitter.

Auf Azealias offenen Brief hat Palin bis dato noch nicht reagiert. So oder so bleibt die Geschichte ein Paradebeispiel für den unterschwelligen Rassismus bzw. die Vorurteile zwischen Schwarzen und Weißen in den USA, die gerade zu Wahlkampfzeiten jederzeit ausbrechen können.

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Azealia Banks

Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler) Azealia Banks,  | © laut.de (Fotograf: Andreas Koesler)

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