Das Empire schlägt zurück, doch die Drill-Szene weicht einfach aus.

London (ksc) - Wer auf der Suche nach gutem Material ist und das in letzter Zeit nicht sowieso getan hat, sollte mal wieder bei Pornhub vorbeischauen. Freunde der Drill-Musik können sich dort u.a. verschiedene Videos von 1011, einer Gang/Crew/Band aus London, ansehen (Link bitte selber raussuchen, werde sonst gefeuert).

Für etwas Abwechslung im Content zu privater Stunde darf man sich bei der Londoner Polizei bedanken. Auf deren Geheiß war Youtube bei Fuß und löschte, wie etwa die Independent berichtet, rund 30 Videos von Underground-Drill-Acts aus der Hauptstadt, die die Metropolitan Police als Auslöser der explodierenden Londoner Mordrate ausgemacht haben will.

Unterschlupf bei Pornhub

Deswegen haben die Videos von 1011 mittlerweile Unterschlupf auf einer weniger zensurfreudigen Plattform gefunden.

Es geht um die Huhn-oder-Ei-Frage, was zuerst da war, die Gewalt oder der Rap darüber. Nicht ganz neu. Die Londoner Exekutive befindet sich hierbei auf dem Diskursstand von Tipper Gore Ende der 80er. Drill als Subgenre des Trap wurde Anfang des Jahrzehnts in Chicago von Rappern wie Chief Keef geprägt und fiel in den sozial verwahrlosten Vororten Londons auf fruchtbaren Boden.

Unbestritten ist das neue Level an Gewalt im Drill im Gegensatz zum populären Grime. Ob sich die ohnehin Benachteiligten dadurch besänftigen lassen, dass die Polizei ihnen ihre Stimme nimmt, ist jedenfalls sehr fraglich.

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