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Die Endliste

Ich habe wirklich eine Weile hin- und her überlegt, wie die Liste am meisten Sinn ergeben würde. Was sollte repräsentiert werden? Was sind die wichtigsten Trends? Gar nicht so einfach in einer zunehmend atomisierten Szene, die Platz für alles aber Erzählung für wenig übrig lässt. Aber am Ende wollte ich nicht zu sehr auf Stile der Stunde setzen und würde mich eher für Artists entscheiden, die entweder durchschlagendes Charisma mitbringen oder jetzt schon anbahnen, sehr solide Album-Aritsts zu werden. So sähe das in meiner Prognose dann aus:

  1. Ice Spice
  2. GloRilla
  3. Lola Brooke
  4. Bandmanrill
  5. Kenny Mason
  6. Finesse2Tymes
  7. Central Cee
  8. JELEEL!
  9. Mavi
  10. RealBostonRichie

Wenn wir unser Fantasy Football: Rap Edition-Spiel dann zu Ende bringen, würde ich auch gleich zwei Cypher-Gruppen bestimmen.

Gruppe 1: Ice Spice, GloRilla, Lola Brooke, Bandmanrill, JELEEL! (tanzbarer Beat, etwas Uptempo, JELEEL! kommt für seinen Part mit einem Backflip ins Bild gesprungen)

Gruppe 2: Kenny Mason, Finesse2Tymes, Central Cee, Mavi, RealBostonRichie (chaotische Energie, aber warum nicht)

Ein paar Wackelkandidaten gibt es noch, bei denen ich mir einfach nicht sicher genug bin, was ich wirklich von ihnen denke. Rob49 zum Beispiel hat einen mächtigen Cosign, bei Armani White und SleazyWorld Go weiß ich nicht, wie wichtig ihre TikTok-Skills sind. 2Rare und Monaleo wirken super, haben aber den Katalog noch nicht. BigXThaPlug, Veeze und TiaCorine würde ich in Sachen persönlichem Geschmack sofort auf die Liste nehmen, aber ihnen fehlt vielleicht der universelle Appeal. Sha Ek, Dougie B und B-Lovee haben alle berechtigte Ansprüche auf den momentan sehr flüchtigen New York-Thron, aber mich überzeugt keiner von ihnen über mehr als vielleicht mal einen Song.

Insgesamt hatte ich in all den Jahren, in denen ich diese Liste anlege, noch selten das Gefühl, das Rap so wenig gemeinsamen Nenner mit sich selbst hat wie dieses Jahr. Viele Szenen driften auf verschiedenen Schollen - und viele von ihnen werden tatsächlich fantasieloser. Umso schöner, trotzdem zu sehen, dass es mehr als genug interessante Artists gibt, die noch ihr eigenes Ding machen - auch wenn man manchmal durch eine Menge Sud wühlen muss. Aber auch das Sudwühlen macht manchmal eine Menge Spaß, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass fast jeder Artist unter den 75 der Vorauswahl mindestens ein oder zwei Songs hat, an denen man Gefallen finden könnte. Dass Hip Hop lebt und brodelt und sich verändert, aber nicht gerade entschleunigt, das lässt sich nicht bezweifeln.

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