laut.de-Kritik

Sänger Lajon Witherspoon muss es wieder richten.

Review von

Sevendust sind eine der Bands, die in den Staaten unglaublich erfolgreich ist, den Sprung über den Teich aber nie wirklich geschafft hat. Das könnte auch daran liegen, dass sie nach "Seasons" konsequent abgebaut haben und sich erst die letzten Jahre wieder fangen konnten. "Black Out The Sun" soll es wieder richten.

An Sänger Lajon Witherspoon soll das Unterfangen nicht scheitern. Der Mann zeigt von Anfang an, dass er zu den ausdrucksstärksten und auch eigenständigsten Sängern zählt. Er zaubert endlich wieder ein paar ganz großartige Gesangslinien über teilweise leider nicht ganz so spannende Gitarrenmelodien.

Die Herren Lowery und Connolly liefern zwar satte Riffs, was sie sich aber an Leads und Soli aus dem Ärmel schütteln, kann man kaum als großes Kino bezeichnen. Muss es also Mr. wieder Witherspoon richten, und der zeigt sich in bestechender Form. Beim sperrigen "Til Death" wechselt er noch zwischen derben Shouts und klaren Gesangslinien, kann er anschließend richtig aufdrehen.

Mit "Mountain", dem Titeltrack und "Dead Roses" platzieren sie drei eingängige und straighte Rocksongs auf dem Album, die sich umgehend im Ohr festsetzen. Entsprechendes Airplay dürfte ihnen in den Staaten damit so gut wie sicher sein. Ein wenig unschlüssig lässt einen aber eine Nummer wie "Dark AM" zurück, die zwar mit einer wirklich schönen Melodie im Refrain glänzt, deren Strophenriff allerdings mehr als entbehrlich klingen.

Sanftere Töne schlagen Sevendust im melancholischen "Cold As War" und in der Ballade "Got A Feeling" an. Hier machen sie wenig falsch und bewegen sich weit abseits von Kitsch oder dem Einsatz von Alibi-Streichern. Das kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen.

Trackliste

  1. 1. Memory
  2. 2. Faithless
  3. 3. Till Death
  4. 4. Mountain
  5. 5. Cold As War
  6. 6. Black Out The Sun
  7. 7. Nobody Wants It
  8. 8. Dead Roses
  9. 9. Decay
  10. 10. Dark AM
  11. 11. Picture Perfect
  12. 12. Got A Feeling
  13. 13. Murder Bar

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3 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Bin nach mehrmaligem Durchören noch skeptisch gewesen, nach dem eher mäßigen Chapter 7 und dem auch eher durchschnittlichen Alpha findet die Band aber hoffentlich wieder zu alter Stärke zurück.

    Warum gibt es denn kein Review zu Cold Day Memory? mMn ebenfalls eine tolle Platte, die hierzulande aufgrund schlechter Verkaufszahlen wohl nicht released wurde.

  • Vor 11 Jahren

    Sehe ich auch so, mit Cold Day Memory ging es wieder aufwärts und BOtS reiht sich super ein. Kriegt von mir eine 8/10, also sogar 4 Sterne. Tolles Ding.

  • Vor 9 Jahren

    Ich sehe das wie ein Kritiker bei allmusic.com, der sagt, einem Vogel würde man nicht vorwerfen, dass er fliegt warum sollte man daher SEVENDUST vorwerfen, dass sie das tun, was sie können. Und das tun sie hier auf dieser Scheibe. perfekt. Kein einziger Durchhänger, ich liebe jeden Song. Meiner Meinung nach ein Meisterwerk, vielleicht ihr absoluter Zenit. TIME TRAVELLERS & BONFIRES war daher vielleicht die einzige Möglichkeit, ihrem Konzept noch einen weiteren Blickwinkel abzugewinnen. Für mich ist BLACK OUT THE SUN die CD dieses Jahres.