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Tame Impala - Let It Happen

Album: Currents (2015)

Es lässt sich höchstwahrscheinlich an einer Hand abzählen, wie viele heutige Mainstream-Pop-Acts – und ja, Tame Impala ist inzwischen genau das, nur eben mit Qualität – einen Song mit einer Spiellänge von fast acht Minuten auffahren und diesen auch noch als Opener der Platte präsentieren. Gewagte Nummer, die durchaus schiefgehen kann. Allerdings ist Versagen keine Option, wenn man das Skilllevel von Kevin Parker besitzt und mit "Let It Happen" eine genaue Vision vor Augen hat. Mit unfassbar tighten Drums, deren Rekreation bis heute ein heißes Diskussionsthema in unzähligen YouTube-Tutorials und Reddit-Threats ist, aber fast immer in Versagen endet, stampft der Song von einer musikalischen Wendung zur nächsten. Gitarren haben zwar ihren früheren Promi-Status verloren, dafür wimmelt es ab in jeder Ecke der Kopfhörer nur so von atmosphärischen Synthsizern, spannenden Leads, groovenden Bass-Lines und allerlei kleiner Überraschungen.

Wenn man sich in der Welt der aufstrebenden Homerecording- und Indie-Pop-KünstlerInnen umschaut, dann nennen viele NewcomerInnen wie Dayglow, Oscar Lang oder Blanks Tame Impalas "Currents" als einen ihrer größten sonischen Einflüsse und Inspirationen überhaupt. "Let It Happen" war der Einstieg in eine völlig neue Tame Impala-Ära, die die einstigen Psych-Rock Elemente von "Innerspeaker" und "Lonerism" plötzlich um Parkers neugewonnene Bewunderung für Melodien und Sounds des Pops ergänzte. Im Kontext der Albums fühlt sich der Track wie eine Eröffnungsthese an, die das Album beschreibt, zusammenhält und anhand derer Parker im Verlauf der Platte jegliche Aspekte einer gescheiterten Liebesbeziehung bis hin seinem neuem Glück abarbeiten kann.

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