Sylvia Massy: "Manchmal schieße ich auf ein Klavier."
Wenn man mit der Produzentin, Toningenieruin und Studiobesziterin Sylvia Massy zusammen arbeitet, weiß man nie so genau, was auf einen zukommt. Konventionen sind nicht so ihr Ding. "Manchmal schieße ich auf ein Klavier oder hänge einen Sänger kopfüber auf. Einmal warf ich eine Gitarre von einer Klippe und nahm sie auf, als sie hinunter ins Meer fiel", erzählt sie von ihren abenteuerlichen Aufnahmen.
Sie startete in den 1980ern als DJ in einem Uniradio, nahm dann einen Job in einem kleinen Tonstudio in San Francisco an. Ihre erste Produktion trägt den schicken Namen "Rat Music for Rat People, Vol. 3". Aus dem Punk und Metal kommend, arbeitete sie sich über den Pop in der Folge langsam von kleinen Künstler*innen hoch zu Millionenverkäufen. Sie war für Paula Abdul, Seal, Spandau Ballett, Julio Iglesias und Kylie Minogue tätig.
1992 produzierte sie "Three Little Pigs" von Green Jelly. (Wer hätte gedacht, dass ich noch einmal irgendwo die Chance bekomme, diesen Quatsch zu erwähnen?) Am Mikro und am Schlagzeug: Maynard James Keenan und Danny Carey von Tool. Das Ding lief auf MTV in Dauerschleife, verkaufte sich über eine Million Mal und brachte ihr so den Job für die Tool-EP "Opiate" und das Album "Undertow" ein: ihr endgültiger Durchbruch.
In der Folge arbeitete sie mit Rick Rubin, System Of A Down, Red Hot Chili Peppers, R.E.M., Deftones, Johnny Cash und Prince zusammen. 2001 eröffnete sie im kalifornischen Weed ihre eigenen Radiostar Studios, in denen sie heute als unabhängige Produzentin wirkt.
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