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PLATZ 1: "Hunky Dory" (1971)

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Noch vor dem Erfolg mit "The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" schreibt David Bowie 1971 mit "Hunky Dory" sein Meisterwerk. Überschäumende Kreativität und sein ebenso brillantes wie vielseitiges Songwriting kennen zu diesem Zeitpunkt keine Grenzen. In Stücken wie "Changes" und "Oh! You Pretty Things" zeigt er sich, trotz der zurückgefahrenen Arrangements, aggressiv und zanksüchtig. "Hunky Dory" macht endgültig allen Ausgestoßenen und sexuell Unorientierten klar, dass hier ihr neuer Stern am Pophimmel erschienen war. Auf dem Cover stilisiert sich Bowie als weibliche Hollywood-Legende à la Marlene Dietrich, in "Queen Bitch" schreibt er über einen Transvestiten, als sei es das Normalste auf der Welt (und widmet den Song seinem Freund und Idol Lou Reed) und in Interviews bekennt er sich zur Homosexualität, obwohl er gerade Familienvater geworden ist. Bis heute ein anziehend-flamboyantes Album, das nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

Der Song "Life On Mars?" setzt dem Album die Krone auf. Die ebenso einnehmende wie verschrobene Ballade, eine Abrechnung mit Paul Ankas "My Way", führt mit luxuriösen Streichern immer wieder auf die falsche Fährte. "It's on America's tortured brow / that Mickey Mouse has grown up a cow / now the workers have struck for fame / 'cause Lennon's on sale again." Unerreicht.

Anspieltipps:

"Changes", "Life On Mars?" und "Andy Warhol".

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