Judas Priest - "Ram It Down"
"Ram It Down" besetzt gekonnt die Nische zwischen dem kommerziellen und in Kritikerkreisen verunglimpften "Turbo" und dem harten Befreiungsschlag "Painkiller". Ursprünglich als Doppelalbum ("Turbo Twins") konzipiert, geht die Band nach dem "Turbo"-Schnellschuss in Songwriting-Klausur und verabschiedet sich von der damals üblichen Achtziger-Glasur. Klar hört man auch auf "Ram It Down" die Einflüsse von Megasellern wie Bon Jovi oder Def Leppard heraus. Doch bleiben die bis auf wenige Parts beschränkt und die Ausnahme wie der C-Teil des Titeltracks. Es regiert die Judas Priest-typische Mischung wie sie Halford und Co. zu Beginn der Achtziger mit "British Steel", "Screaming For Vengeance" oder "Defenders Of The Faith" kreierten.
Bei den sensationellen Gitarrenduellen des Doppels Tipton/Downing rotieren Hirn und Rübe gleichermaßen, und bei Rob Halfords klischeetriefenden Lyrics bleibt kein Auge trocken. Songtitel wie "Heavy Metal", "Hard As Iron" oder "Monsters Of Rock" sprechen für sich. Mit "Johnny B. Goode", einem Cover des Chuck Berry-Klassikers, lieferte die Band gar einen Beitrag zum gleichnamigen Film (unter anderem mit Robert Downey jr). "Ram It Down" knallt ordentlich und zeigt das Neuland, das sie mit dem Vorgänger betreten haben, nur mehr im Rückspiegel, während es mit Vollgas bereits Richtung "Painkiller" geht.
Anhören und kaufen:
Judas Priest - "Ram It Down"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
2 Kommentare mit einer Antwort
Nö. Lieber "Turbo". Wird zu Unrecht wegen des Stilwechsels verschmäht, hat aber auch eine Menge coole Hits. Bei "Ram It Down" trumpft vor allem das Titelstück auf und die dystopische Ballade "Blood Red Skies". Leider finden sich auch ein paar Rohrkrepierer wie das peinliche "Heavy Metal" oder "I'm A Rocker". Das "Johnny B. Goode"- Cover zählt mit zum Miesesten von Priest überhaupt.
+1
was toni sagt