Platz 23: King Krule - "The OOZ"
Archie Marshall gehört zu den Menschen, die keine eindeutige Antwort auf die Frage nach ihrem Musikgeschmack parat haben. Neben den Psychobilly-Größen The Cramps reihen sich auch der Hip Hop-Produzent Jay Dee und die Jazzlegende Chet Baker in die lange Liste seiner Idole ein. "The OOZ", Marshalls zweites Album als King Krule, kanalisiert diese musikalische Aufgeschlossenheit zu einem finsteren Genre-Trip, der einen auf Apnoe-Level in die Tiefe zieht. Der Brite erweitert seinen Sound um zahlreiche Elemente aus Jazz, Trip Hop, Blues und Spoken Word, ohne dabei die Post-Punk-Wurzeln und die unvergleichliche Crooner-Stimme zu überfrachten.
"The OOZ" gibt sich abweisend, fast feindselig, es will bis zur letzten Sekunde erkundet werden, während es Hörgewohnheiten in der Luft zerreißt. King Krule driftet dabei auf seiner eigenen Downward Spiral zwischen Wahnsinn, Einsamkeit und urbaner Entfremdung. Ein forderndes, wenngleich atemberaubendes Highlight des Jahres, das aus der Feder eines 23-Jährigen stammt. Archie Marshalls Zukunft sieht rosiger aus, als es "The OOZ" gerne vermitteln möchte. Die Show ist erst vorbei, wenn der hagere Rotschopf gesungen hat.
Hier anhören und kaufen: King Krule - "The OOZ"*
Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!
Noch keine Kommentare