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1. Deafheaven – "Ordinary Corrupt Human Love"

Seit "Sunbather" gelten sie als Inbegriff des "Hipster Black Metal" und des Trveheimers schlimmster Albtraum: Deafheaven. Sonnenempfindliche Spike-Kuttenträgen werden auch vor "Ordinary Corrupt Human Love" quiekend wegrennen, denn selbst in tiefschwarzen Blastbeat-Passagen entsteht eher das Gefühl von Sonnenbrand als von nordischer Unterkühlung. Die Band lässt mehr Licht denn je in ihre Kompositionen und liefert ihr bis dato wohl ausgereiftestes Album.

Der entscheidende Schritt nach vorn gelingt Deafheaven dank großzügigem Klaviereinsatz. Sanfte Pianotöne entzerren die Stücke an vielen Stellen enorm, sorgen zusammen mit Meeresrauschen und Dreampop-Gitarren für romantisches Schwelgen in Weichzeichner-Idylle, die Sänger George Clarke mit verstörendem Keifen in einen Albtraum verwandelt. Kitsch und Abgründiges gehen hier Hand in Hand. Schwarzmetallischer Raserei frönen Deafheaven trotz intensiviertem Softie-Anteil immer noch zur Genüge. Doch während diese Parts früher ab und an etwas monoton durchratterten, klingen sie auf "Ordinary Corrupt Human Love" insgesamt pointierter, rifforientierter und schlicht griffiger.

Was Kreativität und Innovation angeht, wird man dieses Jahr kaum eine lohnendere Platte finden. Vor allem ist sie ein hervorragendes Beispiel dafür, wie facettenreich und aktuell das gern als ewig gestrig verschrieene Genre Metal sein kann. Dank Deafheavens Hipster-Klängen kriegen das vielleicht sogar einige Hispter mit. Spread the word!

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Deafheaven – "Ordinary Corrupt Human Love"*

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2 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 6 Jahren

    Und jetzt ist mir klar warum ich dieses Jahr an Metal nur eine ältere Decapitated Scheibe gekauft habe. Einzig mit Behemoths LYAYD könnte ich noch warm werden, ist mir aber nicht auf Anhieb gelungen.

    • Vor 6 Jahren

      Interesse an Death-Grind? Aborted war wohl echt stark, paar richtige Killersongs drauf.. Konsequente Weiterentwicklung, technisch natürlich über jeden Zweifel erhaben und trotzdem mit ner gehörigen Portion Groove und Headbangparts.

  • Vor 6 Jahren

    Deafheaven simpel als "Metal" zu labeln ist natürlich etwas gewagt ... aber pfeif. Die Platte ist ein absoluter KILLER, reißt einem das Gemüt wieder und wieder in Fetzen. D'accord!