Samy Deluxe - "Männlich"
Ogottogott. Da denkst du, schlimmer als Mateo kanns kaum werden, und dann belegt er doch wieder nur den zweiten Platz: Den Tiefpunkt dieser Liste dürften wir mit diesem Machwerk erreicht haben, das zugleich die Talsohle in der Karriere eines Rappers markiert, der - zugegebenerweise schon viele Jahre zuvor - seiner Konkurrenz einst meilenweit voraus war. 2014 versuchte Samy Deluxe zwar immer noch, seiner Hörer*innenschaft den Bären aufzubinden, er sei mindestens Biggie und Tupac in Personalunion.
Allerdings verfing derlei Prahlerei wirklich nur noch bei der aller-unbelehrbarsten Hach-damals-das-war-noch-Musik!-Echter-Rap-mit-Message!-Fraktion. Alle anderen unterschrieben eher die Line "Es scheint, uns fällt nichts Neues ein" und beäugten, halb bedauernd, halb angewidert, wie Samy auf "Männlich" wie ein vebitterter, abgehängter, alter Sack über die Jugend und hörbar an ihm vorbeigezogene Entwicklungen im Deutschrap herzog. Traurig ... aber so richtig wahnsinnig wird es erst noch.
In "Schaukelstuhl" reimt Samy Deluxe hernach allen Ernstes das titelgebende Möbel auf "überhaupt nicht cool" und das wiederum auf "überhaupt nicht schwul" und lügt frech "Das ist ein sexy Song", dabei wirkt er mit seinem einfältigen Kopulationsmotiv durch und durch pubertär, erheblich verklemmt, schlicht peinlich. Und dann folgt noch ein Track namens "Penis", um dem eh schon lecken Fass mit Gefasele über "echte Männer", denen eine Frau nicht reicht, den Boden auszuschlagen.
Merket auf! Der "allerbeste Rapper" spricht zu euch! Er sagt: "Kein Schwanz der Welt ist härter als Liebe und Vertrauen." If you don't know, now you know.
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