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Link Wray - "Link Wray"

1953 kaufte sich Link Wray, ein junger Mann indianischer Abstammung, eine der damals neuartigen Les Paul-Gitarren. Schnell stellte er fest, dass sich mit dem notwendigen Verstärker der Sound manipulieren ließ. Das Ergebnis war ein "Lärm", der Eltern entsetzte und Jugendliche begeisterte. Wray war einer der Pioniere des neuen Lärms. Zwei Finger reichten, um mit Hauptton und Quinte einen reißerischen Klang zu erzeugen - der Powerchord war geboren. Als 1958 ein Stück als Single erschien, das er bereits seit 1954 spielte, war die Sensation perfekt: "Rumble" von Link Wray and the Ray Men wurde zum Weckruf für viele Musiker der folgenden Generation. "Nach 'Rumble' habe ich innerlich mit der Schule abgeschlossen", erklärte etwa Iggy Pop.

Für die Aufnahmen zu "Link Wray" richtete Wray sich im Hühnerstall auf dem Grudnstück seiner Familie ein Tonstudio ein, in dem viel improvsiert wurde. Als eine Zeit lang kein Schlagzeug zur Verfügung stand, stampfte er den Rhythmus in den Lehmboden und schüttelte eine mit Nägeln gefüllte Dose. Wenn er zur E-Gitarre griff, stellte er den Verstärker in den Hof und ein Mikrophon in den Fensterrahmen, um seine Mitmusiker nicht zu übertönen.

Die bekanntesten Stücke sind die mitreißenden "Fire And Brimstone", von dem später die Neville Brothers und Nick Cave eigene Versionen einspielten, und der Opener "La De Da". Das Album besticht mit einer räudigen Mischung aus Country, Gospel, Blues, Rock und Folk, die stellenweise an die Rolling Stones mit Nicky Hopkins oder an Creedence Clearwater Revival erinnert. Mit einem großen Pluspunkt: Da er nicht den Druck hatte, einen Chartbreaker abliefern zu müssen, ließ Wray die wohltuenden Kanten einfach drin.

Link Wray - "Link Wray"*

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