Sly & The Family Stone - "Fresh"
Apropos Sly Stone: der war vor einem halben Jahrhundert auch nicht gerade untätig. Nachdem er zwei volle Jahre daran herumgeschrieben und -produziert hatte, entließ er zusammen mit seiner Family Stone endlich den Nachfolger von "There's A Riot Goin' On" in die Welt: zugänglicher und wesentlich leichter verdaulich als sein Vorgänger, aber deswegen kein Stück weniger ausgefuchst.
Die Legende besagt, dass Miles Davis dermaßen beeindruckt vom Eröffnungstrack "In Time" gewesen sein soll, dass er seine Band zwang, ihn sich eine halbe Stunde lang am Stück wieder und wieder anzuhören. Auch bei der Kritik kam "Fresh" gut weg: Als "dem Erfinder des Progressive Soul höchst angemessen" beurteilte etwa Vernon Gibbs für Crawdaddy das Album und verzeichnete "jede Menge Rhythmen, um in der Gegenwart den Arsch dazu zu schütteln, für die Zukunft Anlass zu Optimismus", und sogar dem gestrengen Kollegen Robert Christgau gefiel, was er da hörte.
Ganz so rosig gestaltete sich die Zukunft trotzdem nicht: "Fresh" sollte der letzte Longplayer von Sly & The Family Stone bleiben, der es in die Top Ten schaffte. Für die Fans entpuppte sich das Album jedoch als Wundertüte: Weil Sly Stone einfach nicht aufgehört hatte, an seinen Songs zu frickeln, existierten bald verschiedenste alternative Versionen der Tracks. Bei einem Re-Release 1991 fanden derer etliche versehentlich den Weg ins Tracklisting, weitere wurden inzwischen, diesmal mit voller Absicht, als Bonusmaterial der Re-Issue zum 40. Jubiläum beigepackt.
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