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A Tribe Called Quest - "Midnight Marauders"

"A Tribe Called Quest-Scheiß"? Na, diesen Diss dürfte manch eine*r eher als Ritterschlag denn als Schmähung empfinden. Anno 1993 lag die Latte für das dritte Album des Tribes jedenfalls äußerst weit oben, der Vorgänger "The Low End Theory", das viele als Hip Hops "Sgt. Pepper" betrachten, hatte die Herzen von Fans und Kritik im Sturm genommen. Ein Meisterwerk toppen? Schwierige Aufgabe, das. Zudem schien Conscious-Rap in gleichem Maße, wie Gangsta- und Straßenrap an Bedeutung gewannen, aus der Mode zu kommen.

Producer Q-Tip ließ sich von alledem aber nicht kirremachen. Zwar dosierte er den Jazz, verglichen mit den beiden vorangegangenen Alben, etwas herunter und schraubte dafür den Funk-Anteil hoch. Unbeeindruckt von derlei Feinjustierung blieb das Fundament von "Midnight Marauders", über dem sich die MCs (noch versierter als zuvor, übrigens) die Bälle zuspielten, fluffig-freundlicher, Sample-basierter Boom-Bap. "A Tribe Called Quest-Scheiß", eben, oder wie Kollege John Bush bei All Music weit weniger despektierlich pries: "der originellste Style seit The Bomb Squad erstmals auf Vinyl detonierten". Bämm!

Das Cover übrigens rechtfertigt den Vergleich mit dem ikonischen Album der Beatles vollkommen: Auch hier kann man Stunden damit verplempern, die abgebildeten Personen zu identifizieren. 71 sind es insgesamt, ein Hip Hop-Who-is-Who der damaligen Zeit. Das Album erschien mit Artworks in drei verschiedenen Varianten. Wer eine schwarz gerahmte findet, ist ein Glückspilz: Es handelt sich um die seltenste.

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A Tribe Called Quest - "Midnight Marauders"*

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