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Platz 23: Helena Hauff - "Qualm"

In einer Welt der elektronisch erzeugten Musik, in der es der technische Fortschritt ermöglicht, Klänge bis ins letzte filigrane Detail zu skulpturisieren und den Sound immer näher Richtung Perfektion zu treiben, fährt Helena Hauff radikal ihren eigenen Film. "Qualm" rumpelt, kracht, bratzt, kratzt, scheppert, kurz: Pfeift grandios unverfroren auf sauber-reinliche Produktion und lässt einen Großteil der emsig tüftelnden Konkurrenz aussehen wie Streber. Bässe wie vibrierende Kellerwände beschwören die Anarchie halblegaler Veranstaltungen herauf. Techno wider den Sagrotanwahn und Arme verschränken im Club.

Genau dafür feiern sie gerade auch die Afficionados und Gourmets geschmackvoller Elektronik von Hamburg bis Los Angeles und überhaupt so ziemlich jeder vom Resident Advisor bis zum Guardian. Tracks wie "Hyper-Intelligent Genetically Enriched Cyborg", das schon im Titel augenzwinkernd auf die soundtechnisch rustikaleren Neunziger verweist, geben jedem Hinterhof-Rave Zunder, sind dabei aber gleichzeitig mit so viel Können komponiert, was Aufbau und Spannung angeht, dass man sich einfach nur intellektuell befriedigt fühlt. Definitiv kein Album zum Sitzenbleiben, eher zum Vorglühen.

Helena Hauff – Qualm*

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