Platz 16: Sault - "Nine"
Ego-Probleme scheinen keine*n der Beteiligten bei Sault umzutreiben. Wer genau hinter dem Kollektiv steckt, bleibt Nebensache, die Musik auf "Nine" spricht für sich. Insbesondere Produzent Inflo verschwendet aber nicht allzu viel Energie darauf, seine Handschrift zu verschleiern. Mit wenigen Elementen einen ganzen Mikrokosmos aufspannen, das kann halt einfach auch nicht jeder.
Die reduzierten, teils rohen, teils absurd eingängig anmutenden, souligen Beats wirken wie trojanische Pferde. Sie befördern die darin versteckten unbequemen Wahrheiten widerstandslos durch den Gehörgang direkt ins Hirn, wo sie effektiv detonieren. Es geht um Gewalt, das Gefangen-Sein in prekären Umständen, um Schmerz, aber auch um Hoffnung. Auf einen authentischeren Hood-Report aus den bittersüßen Straßen Ost-Londons wird man vermutlich lange warten müssen - oder bis zu ... "Eleven", dann?
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