Platz 42: Farhot - "Kabul Fire Vol. 2"
Wir können froh sein, dass es dieses Album überhaupt gibt: Angesichts der Entwicklungen vor Ort erscheint doch eher unwahrscheinlich, dass Farhot sein Projekt - in die Heimat zurückzukehren, die er als Kind verlassen musste, einsammeln, was ihm dort an Samplematerial unterkommt, und selbiges dann zu einem neuen, wundersam fliegenden Soundteppich zu verweben - noch ohne weiteres hätte durchführen können. Zum Glück war er aber früh genug dran, darum existiert "Kabul Fire Vol. 2" und wirkt inzwischen, noch mehr als zum Zeitpunkt seiner Entstehung, wie ein Gruß aus einer anderen Welt.
Nichts ist, wie es zunächst scheint. Genres, Vibes, die ganze Atmosphäre, alles ändert sich unentwegt, schlägt Haken und biegt in Nebensträßchen ein, die nur einheimische Ortskundige überhaupt finden können. Farhot führt Dinge zusammen, von denen kein Mensch sonst eine Ahnung hatte, dass sie zusammengehören könnten. Verspieltheit und Dringlichkeit reichen einander die Hände, Laut und Leise, und was eben noch exotisch und fremdartig erschien, wirkt, eingebettet in zwingende Arrangements, urplötzlich eingängig und vertraut. So also klingt "Kabul, the ancient capitol of the mountain locked kingdom"? Danke, dass wir teilhaben durften.
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