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Maximilian Schäffer

2022 bewies eindrucksvoll: Der Aluhut hat immer Recht! Deswegen lohnt der Rückzug ins Private. Besinnung auf Altbewährtes und gute Freunde, viel Schnaps. Am liebsten hätte ich Waylon Jennings, George Jones und Aljoscha Rompe gelistet – sind aber alle tot. Fortschrittsfeindlichkeit heißt Menschlichkeit, saufen heißt Freiheit! Deswegen diese Liste ohne Rang. Prost!

  1. Kiev Stingl – XRI Nuit
    Kiev säuft nicht mehr, er isst gerne Kuchen. Bald wird er 80 und wird nicht vergessen. Produziert von Niklas David (Audiac) gabs neue Tracks des Altmeisters. Viel Schwitz und Schmalz.
  2. The Brian Jonestown Massacre – Fire Doesn't Grow On Trees
    Kürzlich soff ich mit Anton Newcombe in seinem natürlichen Habitat, der 8MM-Bar in Berlin. Obwohl ich ihn erst gar nicht erkannte. Anton schreibt immer dasselbe Lied, aber es klingt gut in vollen Bars. Und voll ist er ganz nett.
  3. EGONX – Kiss for Kisch
    Schon 2021 oder doch 2022 – wen interessierts? Shiira Orion, Sängerin und Mastermind von EGONX, macht gute Quiche und säuft viel. Sie malt auch nicht schlecht und hat eine handfeste Obsession für Journalistenikone Egon Erwin Kisch. Freundschaften kauft man nicht im Einkaufszentrum, sagt sie immer.
  4. Basement Kirk – The Loving Sore
    Thomas McDonald alias "Schottentom" brüllt, was das Zeug hält. Er ist gleich so viel Basement Kirk wie Newcombe gleich BJM ist. Album? Eher Singles über Singles. Live anzuschauen in den Berliner Clubs – flamboyant, vielversprechend und meistens total besoffen.
  5. Feaces Christ – Gimme Morgue
    Der zweite Streich der Death-Metal-Punker aus der Oberpfalz. Ekelhafter Bierzeltporno nach fünf Maß Kneitinger mit sehr viel Rotze in den Nebenhöhlen. OUUUAAAAAAAAH!
  6. Fehlfarben – ?0??
    Der 66-jährige Peter Hein, wohnhaft in Österreich, ist anscheinend der Einzige im ganzen Land, der die blödgesoffenheit der BRD in Worte fassen mag.
  7. Current 93 – If A City Is Set Upon A Hill
    Mehr als 40 Minuten Current 93 am Stück kann sich keiner antun. Schließlich klingt David Tibet wie ein dichter Waldschrat. Dieses Album aber ist vielleicht sein bestes. Perfekt für Wintertage mit Jagertee.
  8. Ezra Furman – All Of Us Flames
    Ezra, mittlerweile weiblich, traf ich 2018 und schenkte ihm eine Flasche Pfefferminzschnaps. Nicht so gut wie "Transangelic Exodus", aber gar nicht schlecht. Nach dem Konzert im Festsaal Kreuzberg hatte ich ein furchbares Date.
  9. Rummelsnuff & Asbach – Hinterwäldler
    Roger Baptist trink viel lieber Kräutertee als seinen hausgemachten Knoblauchkorn. In seiner Zeltsauna vor dem Haus, zwischen den Stemmeisen, schwitzt es sich gut, glaube ich.
  10. Flamingo Strauß – Die köstlichste Perle (prerelease)
    Ich war beim Einsingen oft besoffen. Hört man nicht.
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