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Campino - "Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer"

Worum gehts?

Campino erhielt als Person des öffentlichen Lebens von der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität eine Einladung, zwei Vorlesungen über Themen seiner Wahl zu halten. Diese behandelten im einzelnen die im Titel erwähnte Gebrauchslyrik sowie Formen der Kommunikation in Gegenwart und Zukunft. Das Buch ist eigentlich nur eine (erweiterte) Fassung der beiden Vorlesungen.

Einem Nicht-Lyriker, wie dem Autor dieser Zeilen, präsentiert Campino wirklich ausgemachte Perlen der Dichtkunst von Kästner, Brecht, Jandl und anderen. Er verbindet diese mit der Arbeit seiner Band. Dabei sieht er sich selbst nicht wirklich in der Tradition der Wortkünstler vor ihm und betont dies auch bei mehreren Gelegenheiten augenzwinkernd.

Der zweite Teil behandelt unter anderem sozialmediales Gekeife der tumben Sorte und rennt damit bei den meisten vernunftbegabten Wesen Tür und Tor ein. Die "Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik" ist ein wirklich kurzweiliges Werklein, dass sich ohne Probleme während einer Zugfahrt konsumieren lässt und sogar Lyrik-Ignoranten die Schönheit von Gedichten näher bringt. Dass sich Campino selbst nicht halb so ernst nimmt, wie diejenigen, die ihm Dauerplauderei und Selbstdarstellertum unterstellen, fällt zudem auch positiv ins Gewicht.

Wer hats geschrieben?

Andreas Frege aka Campino. Sänger der Toten Hosen und der Roten Rosen.

Wer solls lesen?

Kann jeder lesen, Lyrik, Sprache und Kommunikation im Allgemeinen sind nichts, das auf die Hosen-Fangemeinde beschränkt sein sollte. Außerdem gibt Campino noch das ein oder andere Histörchen zum Besten.

Das beste Zitat:

"ich sein mein sprach
mein deutsch sprach
mein schön deutsch sprach
du wundern mein schön deutsch sprach?"

Wertung: 3/5

Text von Alexander Cordas

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Campino - "Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer"*

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1 Kommentar

  • Vor 9 Tagen

    Seine Band war ja meine musikalische Erstsozialisation jenseits des Ententanz und einen dem entsprechenden Platz hat er in meinem Herzen immer noch.
    Aber ich kenne wirklich wenige Artists, die (zumindest in den letzten 20 Jahren) so derart bei der Gestaltung ihrer Cover reinscheißen wie die Hosen oder Campino.