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Therapie-Rap

Okay, genug Spaß gehabt, ich habe einen siedend heißen Take und es macht mir in diesem Fall wenig Spaß, darauf herumzuhacken, weil Disarstar am Anfang selbst schreibt, er habe den Song in einer schlechten Zeit aufgenommen. Ich kenne den Struggle und kenne viele Leute mit noch viel mehr Struggle, in diesem Sinne will ich eigentlich alle Sympathie für etwas haben, das ihm und seinen Fans beim Umgang mit den eigenen Dämonen hilft.

Aber das ist hier immer noch irgendeine Art von Review-Format, und ich will ehrlich sein: Das ist ein Kontra K-Song. Das sage ich ohne Abstriche oder Übertreibung. Rein inhaltlich und musikalisch, sogar stimmlich und mit dem beschissenen Sample ist das eins zu eins und zu einhundert Prozent etwas, das auf dem letzten Kontra K-Album hätte landen können. Nicht mal Kontra K-für-Lefties, einfach nur Kontra K.

Damit will ich nicht einmal sagen, dass es grundlegend beschissen wäre, oder so. Die Passage im zweiten Part über seinen Vater finde ich stark, Delivery kann Disarstar auch gut. Ich weiß nur nicht, ich habe Songs mit solchem Inhalt nun irgendwie schon so oft gehört, dass Therapie-Rap in meinem Hinterkopf schon sein ganz eigenes Genre hergibt, und auch, wenn Disarstar ein paar gute Lines drinhat, geht es im Kern doch immer wieder zu altbekannten Phrasen und Formulierungen zurück, die nicht über "akkurate Beschreibung von Sadness" hinausreichen. Gekoppelt mit dem in meinen Augen echt superflachen Beat und dem emotional manipulativen Intro gibt es mir einen seltsamen Vibe. Wie gesagt: Ich sage nicht, dass es scheiße ist, aber die Ästhetik und Aufmachung stoßen mich stark ab.

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2 Kommentare

  • Vor einem Jahr

    Also ich habe erst das Video angemacht und dann den Kommentar dazu gelesen. Nach dem Erklärtext dachte ich jetzt, es käme was großes und bedeutsames und vor allem ein gut angewendetes Moby-Sample, aber ehrlich gesagt war mein erster Gedanke, dass die das vielleicht nicht freigegeben haben, weil es einfach... sehr uninspiriert eingesetzt wurde? "Why does my heart..." ist wirklich ein sehr reichhaltiges Werk und auch sehr ausdrucksstark, da hätte man mehr Cuts rausziehen können als jetzt nur das prägnante Vocal-Sample. Warum nicht auch das Piano oder die Chor-Elemente irgendwo einbauen? Also das mag ich auch manchmal an Drill nicht im Verhältnis zu anderen Genres, dass da wirklich nur ein Sample benutzt wird und man die ganze Zeit nur denselben Loop hört.

    Beattechnisch ist es damit schon ein sehr minimalistisches Werk und auch nicht per se schlecht, und wenn es für Disarstar ein wichtiger Song ist, kann ich das verstehen. Und irgendwo meine ich auch begriffen zu haben, was der Plan war mit dem Song. Geht halt nur nicht auf. Aber ich glaube, die Version danach wird noch mehr aus dem Lied rausholen können. Wenn sie sich dann auch mehr Mühe geben.

  • Vor einem Jahr

    Find den Track sehr okay, mag auch den minimalistischen Beat.
    Aber wieso soll den bitte Moby nach Sample Freigabe gefragt werden? Wenn, müsste er sich wohl an die Nachlassverwalter:innen der Banks Brothers wenden.