Oldschool ist wohl doch die Zukunft
Damit nicht genug, kommt weitere frohe Kunde aus Wiesbaden. Nicht nur beweist die Tapefabrik weiterhin Geschmack, sie zeigt auch, dass ihr Nostalgikerverein keineswegs die Augen vor der Zukunft verschließt. In einem Statement ließen die Veranstalter verlautbaren, dass sie bis 2022 ihr Line-Up bis zur Hälfte weiblich gestalten wollen.
Das ist doch mal was: Einfach schon deshalb, weil es einen darüber reflektieren lässt, dass es im ersten Moment doch irgendwie radikal klingt. Einen so großen Schritt nach vorne kann man sich zugegeben schwer vorstellen, bedenkt man eben, dass die meisten Rap-Line-Ups sich nicht mehr als ein paar Alibi-Frauen leisten und sich dafür schon abfeiern.
Es ist eben eigentlich jetzt schon möglich. Wenn wir nach Mona Linas "365 Female MCs" irgendetwas gelernt haben sollten, dann dass dieser "Frauen-Mangel" im Rap reiner Mythos und Konstruktion ist. Wenn man nur ein bisschen will, könnte jedes Festival den Frauenanteil ohne großen Aufwand schnell wesentlich vergrößern und vielleicht dabei ein mindestens genausogutes Line-Up bieten.
Das zeigt nur, dass wir gerade ohnehin in einer verdammt guten Zeit für Rap beider Geschlechter stehen und man sich nur in freundlichsten Farben ausmalen kann, wie viele frische und talentierte Gesichter bis 2022 wohl noch aus dem Äther gestiegen sein werden. Was ein wunderbares Statement, all den Worten so auch Taten folgen zu lassen!
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