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Freiheit für Schmuddel-CDs

Die Texte, die K.I.Z. auf "Urlaub Fürs Gehirn" unters Volk schmettern, erschütterten Wolfgang M. offenbar dergestalt, dass er sich genötigt sah, die Bibliothek anzuzeigen, in der sich sein Sohn die Platte ausgeliehen hatte.

"Ich war entsetzt", zitiert die B.Z. den verstörten Erziehungsberechtigten. "So eine Schmuddel-CD hat nichts in einer Kinder-Bibliothek zu suchen. ... Kinder verstehen keine Ironie. Durch diese Texte werden sie falsch gesteuert."

Wohlgemerkt: Das Kind, um dessen Seelenheil sich der Mann sorgt, zählt 14 Lenze. Anzunehmen, dass der Junge, falls er nicht eingesperrt in einen Laufstall aufwachsen muss, sich in Neukölln schon mit Schlimmerem konfrontiert sah.

"Urlaub Fürs Gehirn" steht übrigens nicht auf dem Index. Bibliotheksleiterin Elisabeth Wiesbaum weist die ihr aufgebürdete Verantwortung entsprechend energisch von sich: "Noch gibt es Freiheit in Deutschland. Ich lasse mir doch nicht von einem Vater in meine Bestände reinreden. Es ist Aufgabe der Eltern, zu regulieren, was ihre Kinder konsumieren."

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