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Ach.

Diese Statistik hat die Runde gemacht. Spiegel hat ein großes Stück Daten-Journalismus veröffentlicht. Wie war das mit der Wagenburgmentalität? Man würde so gerne nicht sofort zur Ehren-Verteidigung seines Genres ausrücken. Die Kritik einfach annehmen und nicht in die Bresche springen, den Artikel angreifen und weitermachen, wie gehabt. Aber lieber Spiegel, müsst ihr es denn so einfach machen?

Es gibt eine Menge Gründe, warum dieser Artikel nicht funktioniert. Der Hauptfaktor ist, dass er sich selbst nicht versteht. Daten-Journalismus, dieses coole, hippe, Ding, das all die Redaktionen jetzt machen wollen, basiert darauf, dass man große Zahlen zu einem Thema aufbereitet und interpretiert. Tatsächlich wurde hier eine beeindruckende Zahl an Songs der letzten vier Jahrzehnte zusammengestellt. Und dann? Dann macht der Artikel nichts mehr damit.

Das große Problem, das er selbst versteht, ist, dass die Statistik selbst bestenfalls halb-aussagekräftig ist. Der Algorithmus hat in Genius-Einträgen zu vier Jahrzehnten Deutschrap nach "sexistischen Schlagwörtern" gesucht. Heißt, wer oft genug "bitch" sagt, ist der größte Sexist. Spätestens hier merkt man, dass das der Sache nicht zu hundert Prozent gerecht werden kann.

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