Doubletime: Die Implosion der Nicki Minaj

Rocky-Ranking, Pt. 2

3. Testing

Release: 2018

"Testing" profitiert witzigerweise davon, dass Rocky hier wirkt, als habe er ein bisschen damit abgeschlossen, ein kommerzieller A-Liga-Rapper zu sein, und arbeite eher für die Heads. Witzigerweise ist sein künstlerisches Ausprobier-Album ausgerechnet damit zu seinem kommerziell stärksten geworden. Das kann aber auch nur mit dem super-eingängigen Skepta-Feature "Praise The Lord" zu tun haben. Das Ding ist: "Testing" ist ein Album, bei dem ich mich auch nach ein paar Jahren seit dem letzten Hören an fast jeden Song erinnert habe.

Das ist eigentlich ein super Zeichen, und ich respektiere eigentlich auch bei fast allen Songs, was er hier zu tun gedacht hat. Bei aller Liebe gehen ein paar Songs aber einfach nicht auf. Die ersten sechs oder sieben Tracks kommen imperial (auch wenn ich nicht verstehe, warum er bei "A$AP Forever" den wesentlich schlecheteren Remix statt des Originals aufs Album gepackt hat), danach fällt es ein bisschen auseinander.

"OG Beeper" versucht, Blocboy JB zu sein (?). "Kids Turned Out Fine" ist Psychedelic Rock für jeden, der genau einen Tame Impala-Song mal auf einem Ohr mitgehört hat. "Black Tux, White Collar" geht nirgendwo hin. Das Problem ist: Diese zweite Hälfte deutet vage in irgendeine Richtung, aber die Lyrics sind Trash, die Umsetzung der Ideen bestenfalls halbgar, und was herauskommt, zerfällt zu Langeweile. Rocky hat hier offensichtlich nicht mehr dasselbe Feuer als MC gehabt, und so zerkrümelt ein Album, das sein bestes hätte werden können, zu einem, das trotz Highlights recht durchwachsen erscheint.

Beste Songs: "A$AP Forever", "Fukk Sleep", "Calldrops", "Buck Shots"

Snoozer: Die ganze zweite Hälfte außer "Purity"