Self-Medication
Kommen wir deshalb zu einer Frau, deren Image einem beim Hören ihrer Musik deutlich weniger Steine in den Weg legt. Die P mag vielleicht nicht die umgänglichste aller Personen sein, ihr Lebenslauf scheint allerdings nicht bis obenhin mit hochproblematischen Straftaten gespickt zu sein. Für "Kopfschmerzen" hat sie der Hamburger Rapper Kamiqaz zusammen mit Ex-VBTler Pimf als Feature rekrutiert.
Inhaltlich ist das einer dieser pfützentiefen Depri-Stoner-Tracks, die ich mit sechzehnjährigen roten Augen für Hip Hops Zenit hielt, die sich minutenlang in Abhängigkeit und Elend suhlen, nur um im gleichen Atemzug den Konsum als funktionales Hilfsmittel zu romantisieren. Soll nicht heißen, dass das nicht irgendwo legitim ist, aber bekäme ich einen Euro, für jede neue, interessante Sache, die dieser Song zu der Thematik beiträgt, so bliebe mein Klingelbeutel leer.
Dabei muss man schon sagen, dass all die Klischees durchaus ansprechend aufbereitet sind. Der verregnete Beat stimmt eine schöne, melancholische Grundstimmung an. Die P liefert sauber gereimte Handarbeit, und für Pimfs herrliche Stimme hab' ich einfach eine Schwäche, egal, wie generisch die Worte sind, die ihr entspringen.
1 Kommentar
Naja, das Sportgerät, das zurückkommt, wenn man es wirft, heißt "Frisbee". Falls du das noch nicht (aus einem anderen Rap-Song) wusstest, wäre das ein Euro.