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It's over.

Der Kollege Niklas Fucks hat sich für Noisey etwas intensiver mit dem Phänomen auseinander gesetzt und erklärt unser aller Faszination folgendermaßen:

"Gibt es gerade einmal wieder Beef zwischen prominenten Rappern, ist das für uns als Publikum vor allem eine Gelegenheit, hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Wer ist wie drauf? Wer hängt wirklich mit wem? Wer hat einen Busfahrerbauch? Beef macht die sonst so fernen Protagonisten nahbar und real, bringt intern bekannte, der Außenwelt aber gänzlich unzugängliche Geschichten ans Tageslicht. Und genau das lieben wir eben. Nicht nur wir Rapfans, sondern auch Fußball-Nerds, Leute, die Formel 1 schauen, oder Cineasten lieben schmutzigen Gossip über die Prominenz und eine gute, klassische Rivalität. Es ist so alt wie die Menschheit selber."

In seinem versöhnlichen Fazit gibt er Entwarnung für Leute wie mich, die sich immer noch schämen, wenn sie bei Facebook auf einen Link der Marke "DIESER Rapper hat jetzt DAS gemacht" klicken. Aufzuhalten ist die Boulevardisierung sowieso schon lange nicht mehr.

"Die 'Boulevardisierung' von Deutschrap ist keine bedrohliche Zukunftsvision derer, die glauben, es gehe hier noch um die Musik – sie ist seit Jahren Alltag. Eine Daily Soap über Freundschaft, Verrat, Geld, Loyalität und Charakter, in der Musik schon fast die Nebenrolle spielt – die aber oft Geschichten schreibt, die unterhaltsamer sind als ein Haufen chartstürmender Alben."

"Das nächste Mal, wenn ein Rapper also zum großen Beef trötet, sieh' das Ganze nicht allzu eng. Lies dich durch ein paar Kommentarspalten, lach' über die Kollegah-Memes und vergiss nicht: Du weißt nicht, wie echt das dir Gezeigte ist. Also entspann' dich und nimm den Schmidt nicht so ernst. Uns bleiben maximal ein paar gute Staffeln, bis sich das Ganze überlebt hat."

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