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Bobo on Fleek

... ich sollte mir wirklich Gedanken über mein Interessenprofil machen. Zunächst aber erfüllt die Wunschfee die Bitte des Kollegen Michael Schuh: "Hierzu würde ich auch gerne was von Yannik oder Dani lesen."

Äh ... na, okay. Wenns sein muss. Rahmenhandlung sollte bekannt sein: Seit mehreren Jahren bereits existiert auf Vox ein Format namens "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert". Das besteht im Wesentlichen darin, dass etablierte Künstler*innen, angereichert um ein, maximal zwei kleinere Lichter (die jedoch stets mit dickem Majorlabel-Budget im Rücken) zusammenkommen, die Lieder der jeweils anderen interpretieren und sich dann gegenseitig artig und tränenreich Honig um die Mäuler schmieren, wie weltbewegend, zutiefst berührend und wahnsinnig gelungen die dabei entstandenen neuen Versionen doch geraten sind.

In der aktuellen Staffel mischt mit Nura erstmals eine Rapperin mit, und an deren Nummer "On Fleek" hat sich nun die eidgenössische Entertainment-Ikone DJ Bobo versucht. Schuh, echt, ey, was sollte ich dazu sagen, das du selbst mit deinen Synthiepop-verhöhnten Ohren nicht selber hören könntest?

Band: solide. Bobo: Sympathmann forever, gibt im silbern glitzernden Showbühnen-Jackett seinen eigenen Hypeman. Dass er okay rappen kann, könnte man längst wissen. Die Latte liegt bei Nura da aber auch nicht sooo hoch, weil: Technisch überkrass ist die ja auch nicht unterwegs. Das ist schon okay, und sogar irgendwie bisschen süß.

Leise belastend wird es, wenn man sich den Auftritt nicht nur anhört, sondern auch ansieht - hier entlang, bitte - und das liegt nicht an DJ Bobo. Wie die alle mit Einsetzen des Beats auf Kommando abgehen, als hätten sie im Leben noch nichts Geileres gehört oder gesehen ... das ist so unangenehm, ich kanns kaum aushalten. Mag sein, dass die sich alle nett finden und da eine gute Zeit miteinander haben. Aber wer soll denn bitte ernsthaft glauben, dass Menschen, die teils schon seit sehr vielen Jahren mit Musik ihr Geld verdienen, sich von so einem Karaokespielchen dermaßen vom Hocker reißen lassen?

Nura jedenfalls freut sich - siehe oben - auch wieder artig und reagiert übertrieben begeistert: "Jetzt mag ich den Song. Ich mochte den vorher gar nicht." Ach, so. Na, dann. Warum sich in den Kommentaren unter dem Video jemand derart darüber freut, dass DJ Bobo einen deutschsprachigen Song AUF DEUTSCH singt, kann ich euch leider auch nicht erklären. Sorry.

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