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Gar nicht mal so schlechtes Vorbild

Sie dagegen veröffentlicht ihr Album "Bitches Brauchen Rap" morgen - weswegen derzeit auch alle Welt nicht nur über, sondern zum Glück auch mit Shirin David redet. Die Interviews, die sie zum Beispiel dem Spiegel und der Zeit gab, lohnen sich auch ganz unabhängig davon, ob man mit ihrer Musik etwas anfangen kann. Sie sagt da nämlich durchaus kluge Dinge.

Im Spiegel zum Beispiel spricht Shirin David über (Neo-)Feminismus, die Herabsetzung ultra-femininer Frauen (die auch im Rap Tradition hat), über Alice Schwarzer und Greta Thunberg, über Vorbilder und Aktivismus, #deutschrapmetoo (wir erinnern uns hoffentlich noch?), Gendersternchen, Selfcare, die Rück-Eroberung diskriminierender Vokabeln und davon, dass sie sich durchaus vorstellen könne, irgendwann in die Politik zu gehen, "wenn ich so weit bin".

Apropos #deutschrapmetoo: Habt ihr mitbekommen, dass die Kolleg*innen bei Raptastisch die Definitionsmacht haben - oder hab' ich wieder was verpasst? "Falsche Anschuldigungen gegen Samra", betiteln sie dort ihren Bericht über Shirins Spiegel-Interview. Also, mir ist neu, dass inzwischen zweifelsfrei aufgeklärt wurde, wer da die Wahrheit gesagt hat und wer nicht.

Egal, zurück zu ihr: Mit der Zeit sprach Shirin David unter anderem über ihre klassische Ausbildung in Ballett und Gesang: "Meiner Mutter war es sehr wichtig, dass meine Schwester und ich uns mit Musik und Kunst auskennen, unter anderem auch weil sie selbst diese Möglichkeit in ihrer Kindheit nicht hatte. Das Gehör für Musik, der Blick für Ästhetik - an all das hat meine Mutter uns herangeführt."

Ohne Scheiß: Ich kann mir weit schlechtere Vorbilder vorstellen.

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