Doubletime: Lacazette verdrängt Haaland936

Ghettostar?

Vor ein paar Monaten habe ich Haaland936 noch riesiges Pop-Crossover attestiert, und ich war nicht der einzige, der das so gesehen hat. Alle sind kurz auf den Hype-Train aufgesprungen, das Interesse ist riesig gewesen. Aber jetzt, wo er sich außerhalb von Rap la Rue beweisen muss: Irgendwie kommt das nicht so richtig in die Gänge, oder?

"Star" muss der Track sein, der sein Team so richtig ins Schwitzen gebracht hat. Das ist nicht irgendeine Single, das ist so sehr Malen-nach-Zahlen, "Ich schreibe jetzt einen Hit", wie man es nur irgendwie versuchen kann. Jumpa macht einen Synthpop-Beat, Haaland lässt sich darüber aus, wie sehr er jetzt ein Star sei.

Dass das der absolute Crossover-Starmaker-Song sein soll, das lässt Haaland auch in seinen Lyrics nicht unerwähnt. In komischen, nicht ganz cleanen Autotune-Gesangs-Vocals rappt er über den Verlauf seiner Karriere und darüber, dass er "Klicks wie Mr. Beast" habe. Ich sagte ja mal, Rap La Rue sei VBT für Mero-Hörer, und das hier beweist es ein bisschen. Haaland macht hier, genau wie viele VBT-Alumni, einen Track, in dem er offenbart, dass er viel zu verkopft über seine Karriere und seinen vermeintlichen Hype nachdenkt, frustriert, weil er den nächsten Schritt nicht kennt. Glaubt mir, es gab viele solcher Tracks.

Aber spätestens, wenn Nimo nach einer komischen Vokalisation reinkommt und ihn sowohl in Flow als auch Attitüde ziemlich hart in den Boden rammt, merkt man, dass hier wirklich einiges nicht klappt, wie es sollte. Haaland ist noch nicht so weit, oder er hat einfach nicht die Inspiration oder die richtigen Sachen zu sagen. Dieser Track fühlt sich wie ein scheiternder Sellout an, und das spiegelt sich darin, dass die Aufmerksamkeit relativ okay sein mag, aber den Ansprüchen an seinen Hype nicht gerecht wird.

Vielleicht ist es aber auch nur der megahässliche Hut.