Livelifefast
Sprechen wir noch kurz über zwei Amirap-Alben, die im Laufe der Weihnachtsvorbereitungen vielleicht unreviewt an uns vorübergehen könnten. Einfach, weil gerade wirklich niemand Zeit für irgendetwas hat. Aber: Roddy Ricch hat sein lang ersehntes zweites Tape gedroppt, "Livelifefast" heißt das - und die erste Reaktion darauf fiel überraschend dimm aus.
Ich habs mir inzwischen zweimal angehört und verstehe das so mittelgut. Man muss dem Mann nämlich doch erst einmal Props geben. Gerade was die Produktion und die generelle Ambition angeht, scheint er doch die Messlatte ein bisschen höher gelegt zu haben. Wir bekommen eine ganze Stange an ziemlich effektiven Beatwechseln, ein paar opulente Sampels, die Features mögen keinen Innovations-Preis gewinnen, aber gerade Kodak Black, Takeoff, 21 Savage und besonders Fivio Foreign und Lil Baby reißen gut ab.
Aber trotzdem - in Sachen purer Effektivität lenken auch der ganze Zunder und ein paar schöne Songwriting-Ideen nicht davon ab, dass das Ding einfach deutlich weniger eingängig klingt als der starke Vorgänger "Please Excuse Me For Being Antisocial". Der hatte nämlich sehr wenig Feenstaub, aber dafür hatte jeder Song ein sofort einschlägiges Instrumental und eine fantastische Hook. Die gibt es hier zwar auch, aber lange nicht mehr so verlässlich. So verlässt man "Livelifefast" doch mit dem leisen Gefühl, dass ein bisschen "Astroworld"-Produktions-Glitzer über einen weniger inspirierten Roddy hinwegtäuschen sollte.
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