Dreaming Graffiti
Irgendwann endet jeder Werbeblock, und wir stürzen aus dem glitzernden Wolkenkuckucksheim zurück in die Realität, wo sich inzwischen schon jeder Blick in die Nachrichten wie eine Herausforderung anfühlt. Wie es momentan gerade sein muss, als Frau ein Leben in Afghanistan zu führen - ich kanns mir nicht ansatzweise vorstellen.
Nach zahlreichen besorgten Nachfragen ihrer Follower*innen postete die afghanische Graffiti-Künstlerin Shamsia Hassani vor einigen Tagen auf Instagram, sie sei sicher - immerhin.
Wie lange das so bleibt, kann wahrscheinlich niemand sagen. Ein großer Teil von Hassanis Vision besteht darin, afghanische Frauen, ihre Talente, Träume, Sehnsüchte und Bedürfnisse, im öffentlichen Raum (wieder) sichtbar zu machen. Unter der Herrschaft der Taliban: undenkbar.
5 Kommentare mit einer Antwort
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Warum "gerade" ? Es hat sich in großen Teilen des Landes, seit gut 25 Jahren an der Situation der Frauen nichts verändert.
Ein freundlicher Gruß und herzliche Glückwünsche gehen raus an die Taliban. Ihr habt einen langen Kampf gegen eine schiere Übermacht der westlichen Mächte ausgetragen und niemals aufgegeben. Jetzt wo der Westen sich nicht mehr einmischt, kann endlich wieder Ordnung ins Land kommen. Hoffentlich wird der Westen bald auch einsehen, dass es zu nichts führt, andere Länder zu destabilisieren und zwangsdemokratisieren. Letzten Endes war die Situation in jedem Land anschließend wesentlich verheerender als zuvor. Andere Länder, andere Sitten. Die Menschen müssen für sich selbst eine Lösung finden.
Ich bin sicher das die Typen mit den Bärten und den Gewehren eine sehr gute Lösung für sich selbst finden werden. Dein Kommentar zeugt von großem Wissen um die menschlichen Rassen, der Afghane an sich (und insbesondere die Frauen) Lieben einfach die Gewaltherrschaft. Sie kennen ja auch gar nicht anderes, was sollen sie da schon wollen?
Ihre Bilder berühren mich, mehr als das, was ich bisher so in den Nachrichten gelesen oder gesehen habe. Ich versteh nicht, wie man an dieser Stelle, auf diesen direkten Ausdruck massiven individuellen Leids, mit so zynischen Anschuldigungen gen Westen, "Glückwünschen an den Taliban" und ähnlichen Ekelhaftigkeiten reagieren kann...
"Ihre Bilder berühren mich, mehr als das, was ich bisher so in den Nachrichten gelesen oder gesehen habe."
Spricht nicht für dich.