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Deutschrap NFT Business

Was macht schon mehr Spaß als morgens den Computer hochzufahren und erst einmal auf Reddit ein Kollegah-NFT-Projekt zu sehen, alles inklusive kostenlosem E-Book und einen Discord-Server. Ich entlehne einmal mehr den Screenshot aus dem Germanrap-Forum:

Na gut, Hintergrund, Hintergrund: Im Januar verkündete Kollegah, dass er nun Oldschool-Kunst und Newschool-Kunst vermischt habe, um das Ergebnis jetzt als NFT zu versteigern. Sprich: Kolle hat ein paar Herbstbäume gemalt und digital animiert, dann konnte man das äußerst zweitklassige Single-Artwork mit Bewegung, wie es jeder verdammte Spotify-Visualizer kann, für Höllengeld erwerben. Zweifelhaft, ob wir in zweihundert Jahren von Felix Blume in unseren Kunstlexika lesen werden.

Das Bild selbst bekam man zwar nicht, aber dafür einen digitalen Kassenzettel, mit dem man bei den anderen Jungs von der FDP angeben kann. Das Problem dabei ist ja: Die wenigsten NFT-Jünger kaufen NFTs, weil sie die Kunst supergeil finden, sondern weil sie sich eine Wertsteigerung davon erhoffen. Das ganze Gesülze von digitaler Kunst ist nur Fassade, um künstlich die Nachfrage weiter zu steigern. Steigt die Nachfrage nicht mehr, gibt es auch kein weiteres Geld mit diesem Scam zu machen.

Da Kollegah sich aber seit jeher darauf verlassen konnte, dass er eine treudoofe und sehr leicht zu beeinflussende Fanbase angesammelt hat, die auch Bosstransformationen und Mentoring-Programme kauft, ergibt das alles natürlich Sinn. Deswegen jetzt auch der weitere Schritt, warum nicht schamlos von Idioten profitieren, wenn man diesen Idioten erzählen kann, dass sie selbst dick eincashen können? Das ist die ganze Logik von NFTs: Man verkauft es Leuten mit dem Versprechen, dass sie es noch teurer verkauft kriegen, die verkaufen es dann noch teurer.

Kurzum: Solange man immer einen noch Dümmeren findet, ist da eine ganze Menge Kohle drin. Denkt man das nun aber einmal bis zu Ende, merkt man, dass das letztlich immer auf Kosten irgendeines naiven Fans geht, der zwar vermutlich die Taschen tief genug hat, um damit klarzukommen, aber doch am Ende nur auf ein Investitions-Versprechen reingefallen ist, von dem schon das erste Glied der Kette wusste, dass der einzig reale Warenwert daran Hype und spekulatives Interesse ist. Um es noch plakativer zu formulieren: Wer NFTs verkauft, scamt Leute oder rät diesen Leuten sehr dringend an, selbst einen Scam zu begehen.

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