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Kool Savas, Literatur-Kenner

Wenn wir schon bei den Lyrikern sind: Ich liebe es ja, wenn ich für eine Recherche nicht mal diese Website verlassen muss. Über die neue Kool Savas-Single hat euch nämlich pünktlich am Freitag schon unser Kollege Lippe aufgeklärt - für einen neuen Thriller von Sebastian Fitzek, dem essentiellen König der Hubendubel-Wühltische, hat sich Savas anheuern lassen.

Weil der Thriller sich um eine Playlist drehen wolle, kuratiert der Autor nun selbst eine ebensolche mit Artists. Vielleicht nicht gerade mit welchen, die er feiert, aber zumindest mit irgendwelchen, zu denen sein Netzwerk gereicht hat. Bühne frei für Kool Savas, der die Gelegenheit nutzt, um die gesamte Tragweite seiner literarischen Tiefe zu zeigen: "Kann nicht erkennen, wer du bist, auch wenn ich hinseh', Erlkönig", eröffnet er mit einer tiefschürfenden Goethe-Referenz. Aber Savas Buch-Knowledge ist noch nicht erschöpft: "Wie ein Buch, in dem nix drinsteht, merkwürdig". Wahrlich, eine Line wie eine Abschlussarbeit. Seine Doktorwürde in der Arena rundet er aber erst im zweiten Part ab, indem er mit einer Harry Potter-Referenz seine wirkliche Vertrautheit mit dem Kanon der Weltliteratur beweist.

Nein, kein Schimmer, dieser Song hat offensichtlich weder mit einem Fitzek-Buch noch mit Erlkönigen etwas zu tun. Es sind wahllose Diss-Lines, die Savas vermutlich noch rumfliegen hatte und dann für diesen seltsamen Cross-Industrie-Schulterschloss verramscht hat. Ich frage mich, welche Musiker, die er definitiv mag und persönlich hört, Fitzek noch so für dieses Projekt an Land ziehen wird, wenn dieser Ersteindruck schon so liebevoll und inspiriert gerät.

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3 Kommentare mit 60 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Erklärbär: Als "Erlkönig" werden in der Automobilindustrie Prototypen bezeichnet, die mit Verkleidungen, die das Design geheim halten sollen, getestet werden. Darauf nimmt Savas in "Kann nicht erkennen, wer du bist, auch wenn ich hinseh', Erlkönig" Bezug.

    • Vor 3 Jahren

      Das wäre mir dann aber ein bisschen zu spezifisch, um als gute Line durchzugehen.

    • Vor 3 Jahren

      Danke für diese Erläuterung zum Erlkönig, Excelkönig.

    • Vor 3 Jahren

      @Gleep: Programme von Mirkosoft kommen mir nicht auf die Partition

      @cooli: finde die line auch nur mäh.

    • Vor 3 Jahren

      Ich weiß doch, ich weiß doch. War nur 1 Witz basierend auf soulis jüngerem Kommentar.

    • Vor 3 Jahren

      Mittelerderap anyone?

    • Vor 3 Jahren

      Oder Harry Potter Rhymes?

    • Vor 3 Jahren

      Ich dachte immer, seit der Bolognareform musst du erst den Master machen, um Excelkönig der freien Statistik-Berufswelt werden zu können?! Wenn Du schon mit Bachelor gehst, langt's dir später maximal zu Excelfürst*in! :angry:

    • Vor 3 Jahren

      Ich bin übrigens der Meinung, dass mensch bei der Wahl zwischen "Belesenheit beweisen" und "nicht noch einen völlig sinnlosen kommerziell verwertbaren Kult wie z.B. "Erlkönige schießen" in einem eh schon immer viel zu heftig auf Kosten der eigenen Bürger*innen autokultierendem Land weiter bekannt machen, als er eh schon ist" gerne häufiger zu Lasten des Ersterem entscheiden sollte.

    • Vor 3 Jahren

      Lieber pandaspöbel als excelkönig, souli, wie oft muss ich dur dass denn noch R-klären, spss. (Wenn überhaupt angewandte Statistik, sollte klar sein)

      Wie war der wohlverdiente Urlaub?

    • Vor 3 Jahren

      Aber der Spss besteht doch darin, dich wieder und wieder diesen Unterschied R-klären zu lassen, obwohl wir alle wissen, dass Du abseits von Forschung & akademischer Laufbahn nie wieder über Excel-Niveau hinaus zielen müssen wirst in der freien Berufswelt :(

      (FUN FACT: spss war natürlich zum Einstieg 2001 auch bei unserer Provinz-Uni schon Stanni für Psychos, um r wär ich wahrscheinlich sogar ganz drum herum gekommen, hätte ich zwischendurch nicht wegen bösem K Mal paar Semester pausieren müssen. Wäre nicht traurig gewesen, an dieser Stelle nun authentisch den einzig wahren Drückberg-r geben zu können. :D )

    • Vor 3 Jahren

      Und wie ich das gehässigere Fraktal meiner Inkarnation bereits an anderer Stelle verkürzt darstellen ließ:

      Auslandsurlaub während einer anhaltenden Pandemie ist wie ein ranziger Blumentopf als Hauptgewinn: Was mensch liebt, ist öfters Mal auf Reisen zu gehen. Was mensch hasst, ist überall die gleiche Scheiße zu sehen. ;)

    • Vor 3 Jahren

      Tatsächlich kommt mensch in einigen Bereichen mit Excel nicht sehr weit. Stichwort Big Data. Abseits davon ist Wissen über mathematische Statistik bei der Arbeit mit machine learning Modellen sehr hilfreich, auch abseits der akademischen Laufbahn.

      (Fun fact: R hab ich nur im Rahmen eines fakultativen Blockpraktikums kennengelernt, SPSS noch nie benutzt.)

    • Vor 3 Jahren

      Einwurf gestattet, dann biste sehr wahrscheinlich aber von Anfang an näher an IT als an Statistik für Sozialwissenschaften gewesen? Hattest ja mW schon anklingen lassen, dass die Psychos bei dir in Nachhilfe maximal den Rahm der statistischen Schaumkrone abschöpfen müssen, um sich durchzuwurschteln. An deinem Einwurf ist definitiv auch was dran, zu meiner Hauptstudienzeit hättest Du dir eine derartige Spezialisierung auf einem Weg über's Psycho-Studium allerdings sehr diszipliniert selber so zusammenstellen müssen via ABO, Kommunikations- und Medienpsychologie, HRM etc.

      KA, ob das nach Bologna anders wurde - könnte mir aber vorstellen, dass besagte Big Data-Erhebungen/-Analysen inkl. bevorzugter Software zur Auswertung wahrscheinlich längst Teil der Berufsvorbereitung im österreichischen Psycho-Studium sind und wenn der Jenser vor der Wahl doch noch was geschaltet bekommt, dann wohl auch zukünftig in einem dafür zu reformierenden deutschen Studiengang...

      ...wenn wir doch bloß einen in Teilzeit Rap-lyrics mit Boardbezug schreibenden Psychostudenten mit (Ex[?]-)Immatrikulation in Österreich und manchmal für meinen Geschmack etwas zu tief gewährten Einblicken in eine private Neigung zu (einvernehmlichen) BDSM-Spielchen in den laut.de-Kommentarspalten hätten, um ihn/sie jetzt eingehend dazu befragen zu können... :whiz:

    • Vor 3 Jahren

      Einzige Skala wo ich rechts bin

    • Vor 3 Jahren

      Spektrum hätte besser gepasst, Edith.

    • Vor 3 Jahren

      Irgendwie Süß.

      Erdlinge haben's vor ner halben Ewigkeit mal bis in den Sandkasten auf dem Spielplatz vor ihrem Mietwohnblock geschafft und erklären Nanny, die mit dem Rollator nicht mehr die Treppen runter kommt, seither jeden Tag vorm Mittagsschlaf noch schnell das richtige Verhältnis zwischen Wasser und Sand, um beim nächsten mal optimale Stabilität beim Sandburgenbau zu gewährleisten - theoretisch latürnich, bleibt halt auszuprobieren beim nächsten Sandkastenausflug und weil beim letzten mal glücklicherweise der Fußball der Nachbarskinder noch nicht gegen die Burg geknallt ist, können sie halt auch nur darüber streiten, ob die das dann ebenfalls aushalten würde... :lol:

      Aber schon klar, dass das hier meinerseits nur Ärgern über die eigene späte Einsicht ist, dass es eben zu keinem Zeitpunkt sinnvoll war, "die Krone der Schöpfung" dieses Planeten heilen oder zum Besseren hin begleiten zu wollen, sondern von Anfang an weitsichtiger gewesen wäre, alles daran zu setzen, es selbst in den Sandkasten und später vielleicht mal auf den Bolzplatz der älteren Nachbarskinder zu schaffen. Und vielleicht ein bissl unangebrachter Standesdünkel...

      "They all just don't know I could tell some really funny facts thanks to majoring in psychology!" :(

    • Vor 3 Jahren

      Und de Philosophe haben sie ganz einfach vom Bildschirmrand abgeschnitten oder wie?
      :mad:

    • Vor 3 Jahren

      ...aber Philosophie ist eben schon auch einfach das Latein der modernen Sozial- und Geisteswissenschaften:

      Spielt in alltäglicher Forschung und freier Berufswelt eine verschwindend geringe bis nicht vorhandene Rolle und wird überwiegend von Menschen studiert, die Angst haben, einfach zu oft mal keinen auf der Pfanne zu haben, wenn sie sich mal wieder akut am Geruch der eigenen (Hirn)Fürze erquicken möchten...

      Uns wurde das immer so als "veralteter und rückständiger Teil-Vorläufer der Psychologie" verkauft, spätestens nach Karl Popper dann auch "völlig obsolet".

      Eine Entschuldigung für Wesen und Frisur des Richard David Precht bleibt die internationale Fakultät Philosophie der Menschheit demnach bis dato schuldig und auch die Aufarbeitung entstandener Schäden bei Bürger*inne während des öffentlich-rechtlichen Sloterdijk-Regiments verläuft sich irgendwo zwischen "eher schleppend" und "völlig demotiviert".

    • Vor 3 Jahren

      "überwiegend von Menschen studiert, die Angst haben, einfach zu oft mal keinen auf der Pfanne zu haben, wenn sie sich mal wieder akut am Geruch der eigenen (Hirn)Fürze erquicken möchten..."

      Wohin soll ich den/die Glasermeister:in schicken?

    • Vor 3 Jahren

      Na ja, diese Angst hatte ich ja auch vor dem Studium schon nicht, eben deswegen kam Philo für mich ja nie in Frage. Dass es nicht das Problem sein würde, sich bissl heiße Luft durch den Schließmuskel zu drücken, wann immer das neurophysiologische Belohnungszentrum anklopft diesbezüglich, war mir schon vorm Abi so klar wie es hier seit eh und je sein sollte! :D

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Plus: Psychologie spielt im Vergleich zu Philo halt die letzten 40 Jahre eine so erhebliche Rolle in Forschung und freier Berufswelt wie vielleicht nie zuvor in Gesellschaften der westlichen Hemisphäre...

      Der Typ, der im ersten Stock Heil- und Wundersteine an Eso-Froinde vertickt macht aber trotzdem netto mehr als ich, glaube ich.

    • Vor 3 Jahren

      An das mit den (zu) tiefen Einblicken in vermeintliche private Neigungen kann ich mich gar mehr erinnern. :D Das muss zu der Zeit gewesen sein, als ich unter starker Medikation stand. Da hatte ich auch irl kaum noch so etwas wie ein Schamgefühl.

      On topic: Gegen Ende meines Masters gab es die ersten R und Python Kurse bei uns, wobei Python erwartungsgemäß eher ein Nischenthema war, hauptsächlich für die wenigen Leute, die das im Rahmen von kognitionspsychologischen Computerexperimenten gebraucht haben.

      Generell wurden R-Kenntnisse gerne gesehen, da gute Studenten mit eben solchen rar waren und es innerhalb der psychologischen Forschung doch immer beliebter wurde. Oft hatten die Supervisoren selbst wenig Ahnung in dem Bereich und konnten das dann durch zu Betreuende (Masterarbeit und/oder PhD) kompensieren.

      PS: Ich war tatsächlich nur zufällig hier, lese eigentlich nicht mehr mit. Umso lustiger, dass ich genau auf diesen Faden geklickt habe.

    • Vor 3 Jahren

      Und es gibt immer noch keine Edit-Funktion. Großartig. :D Oben fehlt natürlich ein "nicht", bei "[nicht] mehr erinnern".

    • Vor 3 Jahren

      ...also too soon für wb mundi? :( :cry:

    • Vor 3 Jahren

      Und fetten, aufrichtigen Glückwunsch zum europäischen Narrenfreifahrsche... ähm, Master in Psychologie, rief Edith gerade noch rein! Von uns natürlich auch. ;)

    • Vor 3 Jahren

      Danke. Nach österreichischem Gesetz darf ich mich seit ein paar Jahren zwar Psychologe nennen, da ich inzwischen aber in einem anderen Bereich tätig bin, bist und bleibst du wohl vorerst der einzige echte Pseudologe hier. ;)

      Und ja, auf absehbare Zeit werde ich hier wohl weiterhin nicht stattfinden. So sehr ich einige User auch mag, fehlt mir seit längerem einfach das Interesse an laut.de.

    • Vor 3 Jahren

      MUNDI, Allah - ich grüße Dich!!!

    • Vor 3 Jahren

      Ja, Grüße an Mundi gehen raus, sollte klar sein!

    • Vor 3 Jahren

      "...darf ich mich seit ein paar Jahren zwar Psychologe nennen, da ich inzwischen aber in einem anderen Bereich tätig bin..."

      Hab ich immer schon gesagt, dass das vermutlich viel an dieser ur-deutschen Erziehung und Ausbildung in Richtung Zertifizierungswut liegt, dass da so viele Absolvent*innen nach wie vor nur die drei beruflichen "default modes" in diesem Abschluss erkennen und eben nicht den europäischen bis hin zu international anerkannten Narrenfreifahrschein, der er tatsächlich ist.
      Freut mich außerordentlich zu lesen, dass vielleicht nicht zuletzt die Schluchtis dich dahingehend angemessen aufzufasern wussten, Piefke. ;)

    • Vor 3 Jahren

      Grüß dich mundi

  • Vor 3 Jahren

    "Bühne frei für Kool Savas, der die Gelegenheit nutzt, um die gesamte Tragweite seiner literarischen Tiefe zu zeigen: "Kann nicht erkennen, wer du bist, auch wenn ich hinseh', Erlkönig", eröffnet er mit einer tiefschürfenden Goethe-Referenz."

    lel.

    Bei seiner allseits bekannten Vorliebe für teure und schnelle Autos, hätte man das schon direkt so deuten können, wie von dem grundguten Capsi beschrieben.

  • Vor 3 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      nicht nur, dass er den begriff nicht kannte, er musste gleichzeitig direkt wieder so tun, als ob das alles komplett klar sein sollte :lol: "MUSS man bei der vorliebe für teure autos drauf kommen, herrje laut.de ihr seid so dumm!"
      natürlich ist er vor "capsibrudis" kommentar nicht mal auf die idee gekommen, das klar zu stellen. woran das wohl liegen mag?

    • Vor 3 Jahren

      Bitte mit dem mobben aufhören! Und Brüllaffi Style auch wack af, ma sagen!