Seite 4 von 26

Großhandel mit Binsenweisheiten

Totgeburt. Tot. Da war doch was? Ja, tatsächlich machte vergangene Woche kurz das aufgeregte Gerücht die Runde, Kollegah habe ins Gras gebissen. Er sei tot in seiner Villa gefunden worden, behaupteten die einen, er sei im Krankenhaus gestorben, die anderen. Öh ... ja. Kann man ja mal verbreiten. Wer käme schon auf die saublöde Idee, eine solche Nachricht zu hinterfragen und auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, ehe man sie in die Welt kreischt?

Sicher nicht die angeblich zu Führungspersönlichkeiten auserkorenen Nachwuchsalphas, die Kollegah Omas olle Weisheiten im Dutzend billiger abkaufen und für den heißesten Erkenntnisgewinn mindestens seit der Erfindung der Tiefkühlpizza halten. Aktuell wieder! Nein, ich fang' jetzt nicht an, mich über den seltsamen Farbfilter zu wundern. Oder über die unerträglich schwülstige Musik, mit der Kollegah seine Selbstgespräche am Steuer unterlegt. Ich finde wirklich und wahrhaftig faszinierend, wie jemand allen Ernstes über Zeitgewinn, Konzentration und Fokussierung doziert, sich dabei aber un-ent-wegt verzettelt und endlos wiederholt. Felix Blume braucht über zwanzig Minuten, um den Rat zu formulieren: "Leg das Handy weg und konzentrier dich." Auch eine Leistung:

... die penetrante Ausreizung dieses "Aufstehen, aufstehen"-Spruchs erinnert mich übrigens fatal an das krampfige Bemühen von Dschungelcamp-Bewohnern, irgendwelche Catchphrases zu etablieren, die sich hinterher auf T-Shirts drucken lassen, damit man wenigstens damit noch zwei, drei Kröten verdient. Was geht los da rein? Kasalla!

Seite 4 von 26

Weiterlesen

1 Kommentar mit 4 Antworten