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Januar: Alben / Deutsch

Dieser Yannik™: Ich habe so überhaupt keinen Schimmer, wie wir den Status Quo von K.I.Z. gerade einordnen sollen, vor allem jetzt in Retrospekt, wenn wir wissen, dass sie Ende des Jahres ein Album droppen, das klingt, als sei nie etwas passiert. Was ist dieses zeitgeistige, feinfühlige Gelalle und was hat es mit Tarek gemacht? Warum haben da alle nicht viel mehr darüber gestritten? Mein Argument ist: Das Konzept K.I.Z. ist inzwischen so sehr aus der Zeit gefallen, dass wir alle intuitiv wussten, dass die irgendetwas Neues machen mussten. Das Yassin-Album, das, auf dem sein Gesicht laminiert war, hatte uns auf solche Stilblüten schon vorbereitet. Leute werden alt, haben auf einmal sehr viel Respekt vor Drake und machen halt "respektable Musik". Auch, wenn die dann langweilt. Da fand ich auf 'ne absurde Art und Weise das Kinderzimmer Productions-Album fast respektabler. Liegt zwar zu 90 Prozent daran, dass ich als gebürtiger Ulmer intensiven Lokalpatriotismus empfinde, aber dieser Rentner-Party hätte man immer noch eine wohlwollende 2/5 geben können. Du Hater.

Yo Mama Fromm: Nein. Hätte man nicht. An "Todesverachtung To Go" war wirklich ausschließlich der Titel gut. Dass Textor einer der sympathischsten Dudes unter der Sonne ist, macht die Angelegenheit im Grunde noch trauriger. Bei aller alten Liebe (die rostet offenbar doch): Das war hängengeblieben, überflüssig, unhörbar, klingt einfach schlecht - kann gerne weg. Das Schlimmste daran waren wieder diese Scharen alter Zausel (also ... Menschen meines Alters), die zwar seit Ende der Neunziger kein Rap-Album mehr gehört haben, jetzt aber unter ihren Steinen rauskriechen und ungefragt jedem ins Gesicht plärren, das das doch "endlich wieder richtiger Hip Hop" sei. "Mit Aussage!" Zugegeben - für diese Leute können die Kinderzimmerproduzenten nix. Aber sie haben sie ans Licht gelockt.

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