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King of the North

Fürs Protokoll: Wales ist ein fantastisches Land voller Schafe und, wie es mir vorkam, ausgesprochen freundlicher, aufgeschlossener Menschen. Wie mich eine sehr auskunftsfreudige Lady in einem Museum in Cardiff obendrein wissen ließ: "Oh, boy, the Welsh can sing!" Doch können sie auch rappen? Schaun wir mal:

Würde sagen: ja, durchaus. Auch wenn es mir damit geht wie dem Kollegen Leier mit Schweizerdeutsch: Nein, ich versteh' kein Wort. Natürlich nicht. Sage Todz war das, verwurzelt in Gwynedd im Nordwesten von Wales. "Es ist ein Teil meiner Identität", erklärte er seine walisische Seite. "Ich lebe seit über 15 Jahren in Wales und spreche die Sprache." Die benutzt er entsprechend auch für einen Großteil seiner Lyrics. Falls das noch irgendjemand denken sollte: Nö, mit Englisch hat das nichts zu tun.

"Die meisten jungen Leute hören Hip Hop, R'n'B, Drill, irgendeine Art urbaner Musik", so Sage Todz in einem Interview. Es sei also Zeit, dass es all das auch auf Walisisch gebe, wenn man die Sprache einer nächsten Generation nahebringen wolle. Was er seit 2018 tut:

Übrigens haben wir es hier mit dem Sohn einer äußerst streitbaren Frau zu tun: Seine Mutter weigerte sich vor ein paar Jahren, eine rassistische Schmiererei von ihrem Garagentor zu entfernen: "Wenn wir das abwaschen, dann ist es, als wäre es nie geschehen ... ich werde es stehenlassen, bis mein Dorf es gesehen hat", erklärte sie gegenüber BBC Wales - und verwandelte so ein Hakenkreuz in ein Mahnmal für die Wichtigkeit der Black Lives Matter-Bewegung.

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