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Quo Vadis, Staiger?

Treiben wir aber zum Beginn gleich den Blutdruck in die Höhe. Staigers Reise in die Fragwürdigkeit scheint nach seinen dubiosen Antivax-Kommentaren nämlich noch lange nicht an ihrem Ende angelegt zu sein. Vergangene Woche besuchte der Berliner die "Aufstand Für Frieden"-Demo von Sahra Wagenknecht. Dort tummelte er sich zwischen zahlreichen linken, pro-russischen Stimmen, aber auch auch inmitten von Schwurblern, Holocaust-Leugnern und AFD-Politikern.

Ziel der Demo und von Wagenknechts Petition, die der Veranstaltung zugrunde liegt, war unter anderem, einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine durchzusetzen. Der Frieden solle durch Gespräche, nicht mit Waffen herbeigeführt werden. Was auf dem Papier noch halbwegs schlüssig klingt, bietet in der Realität fruchtbaren Nährboden für pro-russische Rhetorik. Die Position der Ukraine und das Wohlergehen der ukrainischen Bevölkerung stellen Wagenknecht und Co. in ihrer Argumentation jedenfalls ganz hinten an.

So fielen während Alice Schwarzers Rede vor Ort unter anderem Sätze wie: "Man will nicht nur die Schwächung, sondern die Vernichtung von Russland." Das könnte man so wohl wortgetreu auch im russischen Propaganda-Apparat Fernsehen ausstrahlen. Oder, um es in Staigers Worten zu sagen: "Es war gut."

Auf den Shitstorm, der angesichts des Publikums, mit dem Staiger vor Ort demonstrierte, über das Hip Hop-Urgestein hereinbrach, antwortete er in einem ausführlichen Twitter-Thread, in dem er unter anderem schreibt: "Wenn hier jetzt Leute schreiben, dass man generell keine Veranstaltungen machen sollte, auf die sich auch diverse Rechte einladen, dann stelle ich die Gegenfrage, inwiefern diese Leute überhaupt noch gesellschaftlich wirksam politisch aktiv sein möchten?"

Naja, ich finde, man sollte grundsätzlich immer sofort die eigene politische Position ein wenig überdenken, wenn man damit Schwurbler und AFDler in Scharen anzieht. Mit solchen Leuten demonstriert man einfach nicht. Zur tatsächlichen Kritik am Inhalt von Wagenknechts Kampagne äußerte sich Staiger darüber hinaus nicht, mit der scheint er eher weniger ein Problem zu haben.

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5 Kommentare mit 33 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Aller, das ist noch sehr nett formuliert. Der Typ ist gerade komplett lost. Bezeichnet Befürwörter der Waffenlieferungen als "Kriegspropagandisten" und haut täglich mehrere Tweets in diese Ecke raus.

  • Vor einem Jahr

    Wagenknecht, Linke, AfD, Kriegsgegner, Holocaustleugner?
    Befürworter für Waffenlieferungen sind jetzt die Guten?
    Und was hat ein Rapjournalist damit zu tun?
    Achso, bin ja auf einer Internetmusikseite, verstehe.

    • Vor einem Jahr

      Staiger ist halt eine der Gallionsfiguren der hiesigen Rapszene, versteht sich als Hip Hop-Aktivist und ist in der Vergangenheit schon immer mit Positionierungen zu tagespolitischen Themen (mMn lange Jahre überwiegend positiv) aufgefallen.

      Da ist es meiner Meinung nach in jedem Fall eine Meldung auf einer Musikseite (zumal im Rahmen einer Rap-Kolumne) wert, dass er nach seinem Auftritt als Impfgegner nun auch auf dieser Demo gegen Waffenlieferungen an die Ukraine war.

      Tut mir persönlich auch weh, das zu sehen, überraschend ist es aber leider nicht mehr so richtig.

    • Vor einem Jahr

      Findest Du, dass in einer Demokratie eigentlich die Steuerpflichtigen darüber entscheiden sollten wofür die unter Zwang eingezogenen Gelder eingesetzt werden?

      In welcher Welt ist es gerecht, dass ich beispielsweise mit CFDs in Jahr 1 10 Millionen Gewinn mache, in Jahr 2 10 Millionen Verlust und dann trotzdem Steuern auf 9.980.000 gezahlt habe?

      Sind Steuern nicht Erpressung und hat das nicht nur die österreichische Schule der Nationalökonomie belegt? Warum ist Erpressung legitim, wenn der Staat sie begeht? Und kommt jetzt nicht mit Infrastruktur, Schulen etc., wenn wir alle wissen, dass das nur ein kleiner Teil ist, während der Großteil der Gelder für exotischsten Unsinn verwendet wird?

      Sind ständig anwachsende Steuern einer der Hauptgründe, warum so viele Leistungsträger auswandern?

      Wusstet ihr, dass im antiken Griechenland Steuern auf freiwilliger Basis gezahlt wurden und das ua aus Prestigegründen wunderbar funktioniert hat?

    • Vor einem Jahr

      Huso, ääähh Boju: such mal nach representative democracy

    • Vor einem Jahr

      Und weiter? Wozu braucht der Staat so viel Steuern, wenn er nur einen kleinen Teil braucht, um die Infrastruktur am Laufen zu halten? Ist das gerecht?

    • Vor einem Jahr

      Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.

    • Vor einem Jahr

      Ach ja, das antike Griechenland. Finde, dass Bujo hier immer noch nicht weit genug geht. Ich persönlich stehe ja auf Steinzeit. Den ganzen Tag am Strand chillen, ab und zu kommt mal'n Säbelzahnsaurier vorbei, der wird dann halt erlegt. Nix mit Kühlschrank, Stromkosten, Saturn/Mediamarkt, Grundsteuer etc. Es ist halt so: mit der Zeit wird alles immer nur schlimmer. Auch die Frauen hatten es damals besser: keine Ehe, keine Unterdrückung, die konnten einfach mit Dinosaurier jagen gehen und dann am Lagerfeuer sich gechillt einfach den coolsten Krieger aussuchen, ohne sich fest binden zu müssen. Nur halt Akustik-Gitarren gab's damals noch nicht. Aber dafür auch keine "The Strokes". Bujo spricht mir persönlich aus der Seele.

  • Vor einem Jahr

    Die Rede ist echt schwer zu ertragen und hart armselig. Erbärmlicher Populismus.

    Dennoch ist es ebenso armselig, jeden Waffenlieferungsgegner, der dort NICHT mitmarschiert, sofort zu stigmatisieren.

  • Vor einem Jahr

    verstehe gar nicht wieso staiger mit onkel-b beeft...jetzt schwurbeln sie doch alle beide im gleichen trüben gewässer herum...schwurbel, schwurbel, schwurbel

  • Vor einem Jahr

    "die "Aufstand Für Frieden"-Demo " ist also ein Nazi-Event.
    Und wer da mitmarschiert, ist ein Nazi.

    Leute, das ist Nazitum pur. Der Umgang mit Andersdenkenden ist wohl völlig aus dem Ruder gelaufen.

    Man muss nicht deren Meinung sein - aber es ist eine Meinung. Die muss man akzeptieren.

    Wenn ich mir so ansehe, wieviele dubiose Gestalten und Vereinigungen z.B. damals an den Demos gegen den Vietnam-krieg teilnahmen - vom Spartakus bis hin zu den Maoisten - aber es war vom Anliegen her richtig.

    Da sind auch "die" oder "die" dabei - das sagt garnichts aus über die Frag, ob andere Teilnehmer da genauso denkn.

    Vom Fussball bis zu Wacken - da treiben sich überall Menschen mit anderen, ja auch dubiosen Gedankengut rum. Deshalb mach ich mich trotzdem nicht mit denen gemein, wenn ich auch da bin.

    • Vor einem Jahr

      Würde ich jetzt sagen, ich bin der Meinung Du bist ein rechter Kinderficker, würdest Du diese meine Meinung akzeptieren?
      Wohl kaum, also lösch Dich und heul Deine Saufkumpane am Stammtisch voll.

    • Vor einem Jahr

      Man kann eine Meinung akzeptieren und sie trotzdem dumm, viel zu stark vereinfacht oder gefährlich finden. Macht man ja auch bei Kindern, die ihre Meinung zu komplexen Themen äußern. Ebenso kann ich dadurch Rückschlüsse auf Vertreter dieser Meinung ziehen und sie dabei akzeptieren.

    • Vor einem Jahr

      @Cdx
      Du bist also der Meinung, man soll Meinungen, auch wenn sie dumm, viel zu stark vereinfacht oder gefährlich sind, akzeptieren und ihnen somit nicht widersprechen.
      Wäre das nicht ein Maulkorb für alle, die einen anderen Standpunkt vertreten?
      Ist es nicht genau das, was vor allem Rechte unter Meinungsfreiheit verstehen? Alles, auch die größte Hetze, als Meinung deklarieren, die gefälligst akzeptiert zu werden hat.
      Wie soll denn so die gerade von denen, die immer auf Akzeptanz pochen geforderte Diskussion stattfinden?

      "Man muss nicht deren Meinung sein - aber es ist eine Meinung. Die muss man akzeptieren."
      Ist genau das. Widerspruch verboten, weil muss man akzeptieren. Warum akzeptiert Hardeyes die vom Artikel und von anderen Usern vertretene Meinung?

      Ist das jetzt wirklich Deine generelle Ansicht mit der Akzeptanz für dumme, viel zu stark vereinfachte oder gefährliche Meinungen, oder doch nur dann, wenn es um Deine Meinung bzw. eine Dir zusagende Meinung geht?

    • Vor einem Jahr

      Meinungen müssen höchstens toleriert werden, nicht akzeptiert, und selbst das hat Grenzen. Manche Meinungen sind einach intolerabel, wie etwa die Meinung, dass der Holocaust nicht stattgefunden hätte. So eine Meinung muss und werde ich niemals tolerieren, nebst anderen.

    • Vor einem Jahr

      Ohne Wahra Sagenknecht wären Spiegel, SZ, Zeit doch schon längst pleite :D.

    • Vor einem Jahr

      Das ist ja auch keine Meinung, sondern eine Lüge. Meinungen, die nicht weniger unwiderlegbar sind als die eigene, sollte man bestenfalls respektieren. Lügen und Agitation sollte man als solche benennen.

    • Vor einem Jahr

      @hardeyes:
      Fällt Dir was auf? Weder in dem Artikel noch in einem der Kommentare wurden die Teilnehmer an der "Friedensdemo" als Nazis bezeichnet.
      Nur Du behauptest, dass sie als Nazis bezeichnet wurden.
      DAS ist das übliche Argumentationsschema von Euch Faschisten.

      Denn Faschisten seid Ihr: Putin ist zweifelsfrei ein Faschist und wer Faschisten unterstützt ist im Zweifel selbst einer, im Falle von Frau Wagenknecht halt ein rot lackierter.
      Selbstverständlich darfst Du auch faschistische Meinungen vertreten (solange sie nicht nationalsozialistisch sind), aber dann musst Du halt damit leben, dass demokratisch eingestellte Zeitgenossen Dich als Faschisten bezeichnen.

    • Vor einem Jahr

      Seit 2015 wird jeder als Nazi denunziert, der die Regierung kritisiert. Egal ob Montagswachen, Coronademos, Friedensdemos, das sollen alles Nazis sein wenn man unseren linken Freunden Glauben schenkt. Dabei sind echte Nazis nur eine kleine Minderheit aber wenn die linksgrün Versifften eins perfektioniert haben, dann die Methode der Kontaktschuld. Auf einmal laufen nur noch Nazis in unserem Land rum. Ob AfD, Maaßen, Werteunion. Alles böse Nazis! CDU-Positionen aus den 90ern sind auf einmal Nazipositionen. Wenn man will dass sich unser Politdarsteller um uns Volk kümmern, dann ist man ein Nazi. Wenn Grenzen geschützt werden sollen, dann ist man ein Nazi. Wenn man die linksgedrehten Medien kritisiert, dann ist man ein Nazi. Wenn man im Osten wohnt ist man ein Nazi.
      Wenn man sagt, dass die Impfungen und Masken nichts gebracht habe, ist man ein Nazi.

      Zu Ukraine einfach mal googeln nach Twitter Files, Hunter Biden Laptop, us bio labs Ukraine. Außerdem nach Genscher so wie 2+4 - Vertrag.

    • Vor einem Jahr

      "Wenn man sagt, dass die Impfungen und Masken nichts gebracht habe, ist man ein Nazi."

      Der arme Karl. Hoffentlich rutscht ihm nicht noch mehr raus.

    • Vor einem Jahr

      "Seit 2015 wird jeder als Nazi denunziert, der die Regierung kritisiert."

      Das ist einfach totaler Quatsch. Haufenweise Leute kritisieren die Regierung und werden nicht als Nazi "denunziert". Ich habe die Regierung kritisiert und wurde nicht Nazi genannt. Politiker, Autoren, Journalisten, und viele andere Menschen haben die Regierung kritisiert und wurden nicht als Nazi bezeichnet.

      Falls du als Nazi bezeichnet wirst liegt das vielleicht an was anderem :whiz:

    • Vor einem Jahr

      Was Caps sagt. Liegt wahrscheinlich eher am Heckaufkleber.

    • Vor einem Jahr

      Montagsmahwachen, Coronademos und Friedensdemos waren oder sind halt Treffpunkte für Schwachköpfe, die vielleicht nicht alles Nazis im engeren Sinne sind, aber die kein Problem damit haben, wenn Nazis auf solchen Demos rumrennen. Das verbindende Element bei den Besuchern ist in jedem Fall eine ablehnende Haltung gegenüber einer liberalen und offenen Gesellschaft, weswegen diese ganzen Torttelaufmärsche nunmal anschlussfähig für tatsächliche Nazis waren und/oder sind.

    • Vor einem Jahr

      "Zu Ukraine einfach mal googeln"

      Zu blöd um deine Argumente selber zu formulieren, mmh?

    • Vor einem Jahr

      Zudem gibt es ja viele Nazis, die sich selbst nie als solche bezeichnen würden, weil sie denken dafür muss man Bomberjacke tragen und Ronny heißen.

    • Vor einem Jahr

      Ich hab nichts gegen Ausländer, ABER.......

    • Vor einem Jahr

      @Theory9 Tolerieren wäre treffender gewesen, zugegeben. Beides hindert aber nicht am Widersprechen, eher ist es sogar nötig. Andernfalls würde man ja gar nicht zum diskutieren kommen und beispielsweise etwas widerlegen oder verkürzte Darstellungen anmerken können. Dass viele Vertreter dummer, viel zu stark vereinfachter oder gefährlicher Meinungen nicht bereit sind, sich überzeugen zu lassen, ist ne andere Frage.
      Ganz davon abgesehen trifft zu, was weiter oben schon gesagt wurde: eine sogenannte Meinung, die Fakten oder Beweise ignoriert bzw. einfach eine Lüge ist, muss weder akzeptiert, noch toleriert oder gar diskutiert werden.

    • Vor einem Jahr

      @Cdx
      Genau das ist ja der Punkt. Sobald Akzeptanz gefordert wird, wird Widerspruch automatisch ausgeschlossen, denn etwas das ich akzeptiere, kann ich ja nicht widersprechen. Das widerspricht sich. (ja, ja, ich weiß)
      Tolerieren ist schon etwas anderes, aber selbst Toleranz hat ihre Grenzen, wenn es z.B. um Meinungen geht, die Mord, Vergewaltigung, Missbrauch oder sonst etwas gutheißen oder versuchen unter dem Deckmantel der Meinungsäußerung Lügen, Falschinformationen zu streuen.
      Entscheidend bleibt, egal welche Spitzfindigkeit sich Leute wie Hardeyes auch ausdenken oder versuchen zu etablieren, die freie Meinungsäußerung gilt in beide Richtungen.