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Es war einmal ein Unikat

Moralbefreit, da können wir nahtlos zu Martin Shkreli überschwenken. Wir erinnern uns, wenn auch ungern: Das ist der Typ, der Pharma-Patente aufgekauft und hernach völlig skrupellos die Preise für Medikamente in schwindelnde Höhen getrieben hatte. Das ist in den USA nicht verboten, zu sieben Jahren Haft wurde er trotzdem verurteilt, wegen Wertpapierbetrugs.

Uns hier ging dieser Lappen deswegen etwas an, weil er seinerzeit, um damit anzugeben, dieses seltsame Wu-Tang Clan-Album-Unikat von "Once Upon A Time In Shaolin" gekauft hatte. Das wurde im Zuge seiner Verurteilung zwar beschlagnahmt und an ein NFT-Kunstkollektiv namens Pleasr weiterverkauft. Ein Typ wie Shkreli schert sich aber offenbar einen Scheiß um Auflagen, die besagen, dass das Album ein Einzelstück bleiben muss: Er protzte weiterhin mit den digitalen Kopien, die er behalten hatte, und spielte sie in seinen Livestreams ab.

Das muss aufhören, fanden die jetzigen Eigentümer des Albums, die seinen Wert dadurch wesentlich geschmälert wähnten. Richterin Pamela K. Chen sah das offenbar ähnlich: Sie untersagte Shkreli per einstweiliger Verfügung Besitz, Gebrauch, Verkauf und jedwede Verbreitung der Platte. Er habe zudem offenzulegen, wie viele Kopien es gibt, wo sie abgeblieben sind und was bei ihrem Vertrieb oder Verkauf verdient worden ist. Noch in seinem Besitz befindliche Kopien habe Shkreli seinen Anwälten zu übergeben.

Bei Pleasr freuen sie sich über die (wenn auch vorläufige) Entscheidung:

Geplant ist offenbar, das Album in einem Museum auszustellen. Dabei sollen die künstlerischen Ansprüche des Wu berücksichtigt und der Clan an den Erlösen beteiligt werden, heißt es.

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