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Touchable

Wisst ihr was? Da lob' ich mir doch geradezu einen Alligatoah. Der ist mir musikalisch zwar auch wurstegal, aber immerhin hat der keine einzige peinliche Social Media-Inszenierung, an der man sich ernsthaft reiben könnte.

Zum Beispiel seine neue Single "Stay In Touch": Könnte ein Stück Musik egaler sein? Wohl kaum! Die Mischung aus einer seltsam uneingängigen Indie-Pop-Annäherung, bei der ich mir nicht sicher bin, ob und was der Refrain parodieren will, und einem Inhalt, der mir ebenso wenig gibt: Es ist wirklich beeindruckend banal.

Aber das stellt wohl den roten Faden für viele moderne Alligatoah-Songs. Er gibt ein Thema vor, bei dem er weder erklärt, warum das Thema nun relevant für irgendwas ist und zu dem er auch keinen emotionalen Bezug zu haben scheint. Dann macht er ein paar Wortspiele für die Parts und eine theatralisch gesungene Hook ohne weiteren Kontext. Die Kids in den Kommentaren freuen sich, darüber dann ihr Arsenal an Elftklässler-Gedichtanalyse auspacken zu dürfen, und rätselraten weiter, warum die Lehrer im Deutschunterricht dann noch lieber Timi Hendrix lesen.

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