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1995

Gedroppt hat dafür Prinz Pi, der mir das erste Mal seit einer ganzen Weile wieder das Gefühl gab, dass er sich mit diesem Release so richtig, richtig Mühe gegeben hat. Entsprechend find' ich ihn atmosphärisch und stimmlich so ansprechend wie lange nicht:

Ein bisschen platt finde ich den neuen Song "Telegrammgruppe" dann leider doch. Der kinderfickende Priester, Flat-Earther und Neonazis sind eine beliebte Aufreihung an Klischees, gegen die sich zu stellen nicht wahnsinnig viel Mut erfordert und nicht viel neue Erkenntnis produziert. Auch das Sich-Aussprechen für Virologinnen und Klimaschützer ist ein verlässlich richtiger und wichtiger Move, aber halt doch nicht der große Mic-Drop-Moment, zu dem der Song ihn aufbauen will. Es ist alles stabil, aber nachdem sich Deutschland nun gefühlt vier Jahre an jedem einzelnen dieser Themen abgearbeitet hat, fällt es schwer, so richtig euphorisch darüber zu werden.

Trotzdem, ich habe mir "ADHS" zwar noch nicht angehört, aber irgendwie bin ich positiv gestimmt und ein bisschen neugierig darauf. Da gab es im Vorfeld ein paar gute Elemente und vor allem musikalisch und ästhetisch ein paar richtig gute Entscheidungen. Vielleicht könnte "ADHS" seit langem wieder ein Pi-Album sein, das mir wirklich gefällt?

"Nichts War Umsonst" war 2017 ein Anlauf, dem ich rückblickend ein paar Lichtblicke, aber auch ein paar abgestandenen Entscheidungen attestiere. Aber da waren durchaus solide Pop-Impulse dabei. Vielleicht schafft Pi es ja noch einmal so richtig, wer weiß?

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