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Hasenbau

So viel los, da kann man verstehen, dass man "Kein Schlaf" bekommt. Zumindest geht das Haze so, der laut seinem neuen Song eigentlich Bilder von einer zerrütteten, paranoiden Stadt aufbauen möchte. Das klappt auditiv auch ganz gut, ich verstehe nicht so ganz, warum er dieses Sommerurlaub-Musikvideo dazu mitliefert.

Aber gut, Haze war eh immer schon dieser schnörkellose Typ. Vor ein paar Wochen hat er noch ein Intro zum Album abgegeben, auf dem er überraschend artsy unterwegs war, jetzt geht das wieder in die klassische, alte Richtung: Kopfnicker-Beat, BoomBap, authentischer Straßen-Talk. Und ich mag ihn ja, ich mag ihn wirklich sehr gerne, er hat die Stimme, er kann genuin gut Geschichten erzählen und Bilder aufschreiben, er sieht ein bisschen aus wie der auf die schiefe Bahn geratene Cousin von Danger Dan.

Aber dafür, dass ich wirklich künstlerisch nur positive Gefühle gegenüber dem Mann hege und ihn ohne Flax locker für einen der besten aktiven Rapper des Landes halte, fällt es mir doch jedes Mal schwer, besonders viel zu ihm zu sagen. Ich habe neulich daran gedacht, wie ich einmal sein "Brot Und Spiele"-Album als ganzen Text besprechen wollte und ums Verrecken nichts aufs Papier bekommen habe, weil ich nichts mehr zu sagen hatte als "das will wenig mehr sein, als was es ist, aber ist dafür richtig gut". Aber muss man ja auch mal honorieren, wie schmucklos und direkt man die eigene Aufgabenstellung verstehen und abliefern kann.

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