Freiheitlich Demokratische Gangster
Gangstashit ... führt uns gleich zu einer der wahrscheinlich ekligsten Kombinationen dieser Woche: Focus, FDP und Gangsterrap. Normalerweise überfällt mich, wenn ich versehentlich einen Link dieser Publikation angeklickt habe, das dringende Bedürfnis, zwei Stunden zu duschen. Diesmal bin ich noch nicht einmal mausgerutscht. Nee, angesichts der Headline war ziemlich schnell ziemlich klar: Dieser Kelch wird wohl nicht an mir vorübergehen.
Ich hab' das Schlimmste erwartet, als ich draufgeklickt habe - und dann kam das:
Na, bloß gut, dass da "Symbolbild" druntersteht. Ich wäre sonst noch verwirrter gewesen: Huch! Christian Lindner sieht auf dem Foto aber verdammt wie Tobias 'Toxik' Kargoll aus ...
Das liegt daran, dass der werte Kollege dem Focus den Erfolg der FDP und ihres Großen Vorsitzenden bei der jungen Wähler*innenschaft erklärt, nämlich so:
"Gesellschaftspolitik ist ein wichtiges Thema im Hip Hop. Die Kultur entstand durch die Überwindung von Marginalisierung. Menschen, die von Rassismus und Klassismus betroffen waren, nahmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Wenn wir auf eurer Party nicht reinkommen, machen wir unsere eigene! Hip Hop ist Selbstermächtigung (...) Das Narrativ der Selbstwirksamkeit findet sich im Versprechen der FDP. Die schreiben in ihr Wahlprogramm 'Nichts ist Schicksal. Du hast es selbst in der Hand'. Das ist die Botschaft jedes Gangsta-Rappers. Im Prinzip machen es die FDP und Christian Lindner genauso."
Die Partei habe Erfolg bei jungen Wähler*innen - weil sie es wollte: "Ohne ernsthafte Chancen auf das Kanzleramt war die FDP befreiter und konnte sich der Jugend widmen. Das Personal der FDP ist vergleichsweise jung. Sie haben den Wunsch nach Veränderung zu ihrem Thema gemacht: 'Wie es ist, darf es nicht bleiben'. Das Design, das bei der Kampagne verwendet wurde, erinnert an ein hippes Start-Up. Das Cover des Wahlprogramms war entscheidender als der Inhalt. Die FDP hat aber auch darauf geachtet, sich zu den Themen zu äußern, die die Jugend bewegen. Nicht zuletzt lag ein Fokus auf Instagram und TikTok. Die richtigen Themen, im richtigen Design, in der richtigen Tonalität, auf den richtigen Plattformen – klingt simpel, war aber der Schlüssel."
FDP-Wähler*innen ist TikTok-Präsenz also wichtiger als Inhalte - das erklärt manches.
3 Kommentare mit 76 Antworten
Ja nun, dass umgekehrt Straßenrap auch ziemlich oft erzkonservative oder neoliberale Weltbilder transportiert, ist ja jetzt auch nicht wirklich etwas Neues. Von daher kann man die Schnittmengen da sicher sehen, wenn man denn möchte.
Signed. So wird ein Schuh draus.
ja ich denke auch das rap transportert sehr gute werte danke gleep viele glauben mir nicht wenn ich sage
Na, zum einen wurde die FDP ja durchaus auch von jungen Wählerinnen und Wählern und mitnichten nur von jungen Wähler*innen gewählt, zum anderen steht sogar im Zitat, dass sie sich bewusst zu jungen Themen (das ist die Quintessenz) geäußert hat. Und dabei war sie scheinbar so schlau die Medien zu nutzen, in denen die Zielgruppe unterwegs ist. In der Regel steht der Inhalt im Wahlprogramm und nicht auf dem Titel, der war ja bei anderen Parteien durchaus in der Diskussion und Inhalte gab es dennoch nicht (und, das hat sogar der WDR bestätigt, die FDP hat die Grünen ja bei deren eigentlichen Kernthemen ganz schön alt aussehen lassen im Programm).
Insofern verstehe ich den letzten Satz nicht so wirklich. Der ist erstens falsch bzw. ist eine nicht nachvollziehbare Schlussfolgerung und zweitens, nehmen wir mal an er wäre richtig, was genau erklärt das denn dann?
Ich denke, es ist zu großen Teilen eher eine Trotzreaktion gegenüber der Vereinnahmung vieler Medienkanäle junger Leute durch die Grünen in letzter Zeit. Da die CDU als zu scheiße empfunden wird, die AfD für die meisten jungen Menschen und Nichtostler unwählbar ist und die Linke aus Leuten wie Staiger und Sookee besteht, bleibt nur noch die FDP als realistische Option einer jugendlichen Proteststimme, die auch Erfolg bringen könnte.
Und ich denke, das hier ist ein Paradebeispiel dafür, wie es aussieht, wenn jemand einem Sachverhalt seinen eigenen Bias überstülpt und das dann für einen Erklärungsversuch hält.
Welchen Bias habe ich denn?
"Vereinnahmung vieler Medienkanäle junger Leute"
"und die Linke aus Leuten wie Staiger und Sookee besteht"
Den da.
Erkläre mir, was an den Aussagen nicht der Wahrheit entspricht.
Sind wir hier jetzt im Kindergarten oder was?
Die Linke besteht bestenfalls "unter anderem" aus Staiger und Sooke. Dass du diese einerseits für als besonders repräsentativ wahrgenommen hältst und gleichzeitig davon ausgehst, dass deine empfundene Abneigung von weiten Schichten geteilt wird, ist halt pure Projektion.
Genauso wie die Tatsache, dass grüne Themen eine hohe Prävalenz in jungen Medienkanälen haben, noch keiner "Vereinahmung durch die Grünen" gleichkommt, außer man möchte es halt so sehen. Dass du Medien als komplett von grünen Themen/Personen/Initiativen/wieauchimmer dominiert siehst, sagt dann mehr über deinen persönlichen Sättigungspunkt aus, als dass es irgendeine Tatsachenbeschreibung wäre.
...auch am späteren Abend und ohne kongenialen Counterpart: Wie immer ♥♥♥-Moderation @ Gleep.
Naja, das kann man ja sehen, wie man möchte - ich empfand während der letzten 2 bis 3 Jahre, dass in den meisten Nachrichtenkanälen, die ich mit "jüngeren" Leuten teile, außerordentlich viel und positiv über die Grünen im Speziellen berichtet wurde. Es gab keinen "Linksruck", wie rechte Spinner auf Twitter gerne behaupten, allerdings viel Zuspruch und wenig Kritik außer auf ebenfalls sehr tendenziösen Nachrichtenseiten wie der Welt der der NZZ. Und das, obwohl die Politiker bei Sachfragen häufig keine besonders gute Figur gemacht haben.
"Naja, das kann man ja sehen, wie man möchte[...]"
...oder sich halt um konkretere Zahlen und Daten bemühen, statt einfach mal selbstzufrieden Meinungen in monochrome Tatsachen-Kartons zu verpacken mit seinen Sätzen, aber zeigt ja eigentlich nur, dass du ganz anders als du immer behauptest jede Menge Ehrgeiz mitbringst, um es in dieser Community irgendwann mal sehr weit zu bringen.
Weitermachen!
Zur Thematik gab es nebenbei eine Studie der Uni Freiburg, die mein Gefühl zumindest bei Twitterkommunikationen bestätigt
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/1…
"While the dissemination of opinions among politicians remains stable, journalists use Twitter interactions more to express a subjective and critical view and less for news coverage over time. Furthermore, the analysis notes that journalists generally comment in negative terms on the parties, except for the Greens."
Sogar mehr als antizipiert!
Dann wird's wohl Zeit, schlafen zu gehen
Ist aber halt alles immernoch etwas anderes als eine "Vereinnahmung durch". Das solltest du doch irgendwo einsehen/eingestehen können, dass der Begriff hier extrem wertend bzw über ein Maß, welches die Sachlage hier erlauben würde, charakterisierend ist.
Ansonsten finde ich den Erklärungsansatz, jetzt unabhängig davon, ob ich das auch so sehe, in der etwas sachlicheren Weise, in der der jetzt von uns aufgeschlüsselt wurde, ja für durchaus valide/begründbar. Du solltest aber doch wohl zumindest erkennen können, dass wenn du selbst in deiner Beschreibung und Ausdrucksweise kaum von deinen eigenen Bewertungen abstrahieren kannst (oder möchtest) und stattdessen teilweise gegen die selben (Twitter-)Charaktere wetterst, gegen die du es sonst eh schon tust, dass es dann für den Außenstehenden relativ schwer wird, das Ganze für irgendetwas anderes zu halten als dein persönliches Gerante. Ob es das tatsächlich ist, können wir hier ja gerne erst einmal ausklammern. Mach hier jetzt sowieso Schluss für heute.
Finde Xc's Erklärungsansatz zwar sehr "pragmatisch", aber durchaus plausibel. Nur ist es halt einfach so lustig, dass es irgendwie immer noch krass progressiv zu sein scheint, die Grünen zu wählen. Das ist für mich der wahre Kindergarten. Sich moralisch aufblähen und dann noch so zu tun, als wäre man in einer relativ deutlichen Minderheit. Und die Leute, denen das auf den Sack geht, wählen dann FDP. Ich finds ja herrlich, könnte mich bepissen vor Lachen. Zwei Seiten einer Medaille.
Für mich gehört (bundes)parlamentarisch Grün seit der Schröder-Ära genauso zum Establishment. Ob genauso verfilzt und verharzt wie damals können sie jetzt meinetwegen in der Ampel beweisen oder widerlegen, aber diese selbstgerechte "Nur WIR können's richten, so lange ihr uns ohne groß Nachdenken weiter an die Tröge lasst!"-Mentalität der Union muss ein für alle Mal pulverisiert werden in den nächsten Legislaturperioden!
Die Grünen können halt auch wenig dafür, daß die objektive Realität nun mal die Wichtigkeit ihrer Themen untermauert.
Die objektive Realität gibt es halt leider nicht. Außerdem muss man das Soziale immer vor allem anderen lösen, auch wenn es schwer fällt, zu ertragen. Gehen die Leute nicht mit, bzw. können es nicht, dann wirst du so auch (zumindest demokratisch) die großen Themen nicht lösen und die Menschen riechen das scheinbar, dass das "von oben herab" kommt. Es hilft auch nicht, irgendwelche linguistischen Metathemen zu konstruieren, das kann man alles hinterher machen, wenn zb. Hartz4 versenkt wurde.
Luhmann hat schon in den 1980er Jahren gesagt, dass das Thema "ökologische Katastrophe" zu komplex ist, um von einem einzelnen Gesellschaftssystem allein bewältigt werden zu können. Weil es so komplex sei, führe es zu Abstimmungsschwierigkeiten der einzelnen gesellschaftlichen Teilsysteme und letzten Endes zur Etablierung einer Angstrhetorik, weil eine der wenigen als legitim empfundenen Reaktionen im Angesicht von Unsicherheit Angst sei. Wer einem anderen die Angst abspricht, nimmt diese Person nicht ernst, was letzten Endes nur zu weiterer Polarisierung führt, die niemals produktiv ist.
Genau das ist auch das Problem an politischer Kommunikation, unabhängig aus welcher Richtung sie kommt. Wenn jemand meint, dass Gendersprache nicht viel hilft, ist diese Person kein "Sexist", genauso wenig wie jemand, der sich um Migration mehr Gedanken macht als die reine Aufnahme aller Menschen kein "Rassist" ist.
Ich denke, dass sehr viel dieser Polarisierung von der Verschlagwortung der Medien ausgeht, angefangen bei der Bild und Trump und fortgeführt bei extrem polemischen Twitterdiskussionen. Da kann schon by design kein nuancierter Dialog entstehen.
Die von dir angesprochene Polarisierung ist auch klar gewollt und geht nicht nur von privaten Medien aus . Das ist halt alles Ablenkung, gerade das Gendersternchen-Thema ist ein Paradebeispiel dafür, die sogenannten Gebildeten von denen, die vom System nicht monetär oder bildungskapitalistisch profitieren, zu entsolidarisieren. Der Trick, dass Akademiker ungern zugeben, dass sie getäuscht bzw. manipuliert werden, ist bis in alle Ewigkeit der beste, den man jemals aus der Zauberkiste geholt hat.
Selbstverständlich gibt es eine objektive Wirklichkeit. Ansonsten hätten wir nichts zu erfahren, um mal die Philosophie zu bemühen. Glaube nicht, daß ihr beiden so postmodern seid, um von was anderem auszugehen.
Und das schön geschriebene Gelaber über Angst und Kommunikation tangiert diesen Punkt nun mal nicht. Es gibt den von Menschen verursachten Klimawandel, und deshalb wird darüber berichtet. Wenn es ein Erdbeben gibt, Menschen dabei gestorben sind, und man sich um sicherere Häuser und Katastrophenschutz bemüht, dann hat das ziemlich wenig mit politischer Kommunikationstheorie zu tun. Die empirische Realitat sorgt für diese Bemühungen, keine medieninduzierte Gehirnwäsche.
Ich sehe das nichte so
Es geht hier aber nicht um die objektive Wirklichkeit, sondern um die Kommunikation über sie. Niemand stellt das Phänomen in Frage (ich nehme Klimaleugner mal aus der Diskussion raus), das tun nicht mal "Postmodernisten". Bei Leuten wie Luhmann geht es nicht um "Wirklichkeit" bzw. glaube ich nannte er das den "Ereignishorizont", sondern um die Kommunikation über die Wirklichkeit. Die Streitigkeiten ranken sich halt nur darum, wie man dieser Wirklichkeit begegnen soll und da kommt es zum oben angesprochenen Kampf der Systeme, weil jedes andere Lösungen parat hat, ohne dass es eine eindeutige gibt. Das nennt man in der Sozialplanung ein "wicked problem" und der Klimawandel ist das ideale Beispiel eines solchen Phänomens.
Muss Ragi da zustimmen. Es hindert ja niemand die anderen Parteien daran, die existenziellen Bedrohungen unserer Zeit tatsächlich ernst zu nehmen. Wenn die Grünen, dann die einzigen sind, die in ihren Plänen und Forderungen den selbst gesetzten Zielen der Regierung und den Forderungen der Wissenschaft zumindest halbwegs nahe kommen, dann ist es irgendwo auch weniger verwunderlich, dass sie stellenweise medial auch besser wegkommen.
https://www.tagesschau.de/inland/btw21/diw…
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Eigentlich hat, bis auf die Grünen, niemand auch nur ansatzweise eine "Lösung" für das Problem, sondern man versucht, mit der Faktenlage irrsinnigerweise zu verhandeln. Oder auch: Das Problem zu leugnen.
Und die wesentlichen Punkte haste hier immer noch ignoriert - nämlich daß die absolut überwiegende Mehrheit der Studien nicht zu dem Schluß kommt, hier sei seitens der Medien eine linksgrünversiffte Agenda gepusht wurde. Und eben auch, daß vielleicht aus rein empirischen, wissenschaftlich fundierten Gründen über das größte Problem der heutigen Menschheit berichtet wurde, und das vielleicht am realistischsten ausschlaggebend ist. Nicht, um den eigentlich seit jeher medial nicht besonders gut wegkommenden Grünen (5 DM pro Liter Benzin, Pädophilie, etc.) einen Gefallen zu tun.
P.S.: Sorry wegen Doppelposts. Bin gerade in Funklöchern unterwegs.
"nämlich daß die absolut überwiegende Mehrheit der Studien nicht zu dem Schluß kommt, hier sei seitens der Medien eine linksgrünversiffte Agenda gepusht wurde"
Links please, fair ist fair
Wird vermutlich im Sande verlaufen, aber hier mal ein paar Anregungen, das mit der "poltischen Agenda der meisten Medien" mal zu überdenken:
https://scienceblogs.de/plazeboalarm/index…
https://www.pewresearch.org/global/fact-sh…
https://katapult-magazin.de/de/artikel/deu…
Der erste Link (tiefgründige Nachrichten: FAZ) KANN nur ein Satirelink sein, verstehe ich das richtig?
Der letzte Link ist der brauchbarste, wobei da aber auch nicht die Inhaltsanalysen wie bei der von mir verlinkten studie so recht durchgeführt wurden. Welcher couleur die Chefredakteure angehören, weiß man meistens und habe ich oben festgestellt, also keine neuen Informationen.
Der Punkt ist - natürlich wird nirgendwo im Fernsehen gesagt, man solle Reiche erschießen oder ähnlichen martialischen Unsinn. Ich sprach aber wie auch betont nicht von einem "Linksruck" , sondern davon, dass die Grünen im Besonderen auffällig wenig kritisiert werden. Warum das der Fall ist, wissen die Forscher der Studie auch nicht aber die empirische Erhebung in deinem letzten Link, dass die meisten Journalisten sich als "Mitte, etwas links" einordnen, würde die Kritikscheue zumindest plausibel erklären.
Daß die Grünen wenig kritisiert werden, ist angesichts der monatelangen, vom Medium quasi unabhängigen Berichterstattung über Annalena Baerbocks angebliche Verfehlungen, die quasi völlig ohne irgendetwas handfest Verwerfliches geblieben sind, eine absolut lächerliche Behauptung.
Katapult bestes Magazin.
Naja, Sachen bei einem anderen ohne Kennzeichnung abschreiben ist kein besonderes Gütesiegel für eine besonders gute Persönlichkeit. Außerdem war Sommerloch und Amthor in der Versenkung.
Fun fact: Ein Sachbuch ist keine wissenschaftliche Arbeit. Solange da nicht zu 100% jedes Wort abgeschrieben wird in einem Absatz, ist das eine vollkommen gewöhnliche Sache. Daß allein das schon als große Enthüllung nach fast einem Jahr Recherche gegen Baerbock gilt, dürfte eigentlich alles zu Deinem Quatsch über grünenfreundliche Berichterstattung aussagen.
Und wenn Sommerloch ist, dürfte dann nicht erst recht offensichtlich werden, aus welchem gedanklichen Dunstkreis kreativ Nachrichten gesucht werden?
Nun ja, es ist aber aus den gleichen und anderen Gründen genauso auf Laschet eingeprügelt worden, ebenfalls auf Scholz wegen seines löchrigen Gedächtnisses bei den Steuerstrafprozessen.
Die anderen Unsicherheiten sind bei Baerbock und Habeck nur am Rande thematisiert worden, während man beispielsweise auf die Linkenvorsitzende eingeprügelt hat, weil sie nicht wusste, dass Deutschland gerade keine Natoeinsätze hat. Habeck wusste nichtmal, wie sich die Pendlerpauschale zusammensetzt, obwohl das ein großes Thema der Grünen war.
dene grun un spu is selbe partei nur color is differente
Dann können wir jetzt also endlich festhalten, daß es keine linksgrünversiffte Agenda in den Medien gibt?
meinetwegen ja, aber die trotzigen rotznasen brauchen halt was zum hochziehen.
Wir können festhalten, was die Studie weiter oben festgehalten hat - dass kritische Berichterstattung über die Grünen im Vergleich zu anderen Parteien seltener stattfindet. Warum auch immer.
Im Wahlkampf kurz vor der Wahl gibt's denke ich eher ein "free for all" , weil man da bei jeder Partei mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Die jungen weißen Männer (und Frauen) lösen in der Medienlandschaft langsam die alten weißen Männer ab und haben eine andere politische Grundeinstellung, das ist alles. Wer das schon für eine zu linke Agenda hält, kann ja neuerdings BILD TV gucken und sich dort verstanden und zuhause fühlen. Auch spiegeln Medien natürlich immer den Zeitgeist wider und der verlangte zuletzt einfach Veränderung. Haben die reaktionären Kräfte und schissbuchsigen Lobbies aber doch alles noch bestens reguliert vor der Wahl.
"Wir können festhalten, was die Studie weiter oben festgehalten hat - dass kritische Berichterstattung über die Grünen im Vergleich zu anderen Parteien seltener stattfinded."
Können wir nicht, das können wir höchstens mutmaßen, weil Meinungsäußerungen von Journalisten auf twitter != "Berichterstattung".
Mal abgesehen ist dieses im Abstract auch anklingende "fair und objektiv ist nur, wenn alle gleich viel kritisiert werden" sowieso ziemlich für die Tonne mMn. Wenn eine Seite z.B. Impfmythen verbreitet und eine sich auf Studien bezieht oder eine Seite Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz macht und die andere Pläne aufstellt, um gesetze Vorgaben irgendwie realistisch halten zu können, dann ist es halt nicht fair und objektiv, wenn man beide Seiten gleichmäßig kritisiert. Manche Sachen sind dann natürlich auch schlicht Glaubensfragen oder stehen wie bei der Wirtschaftswissenschaft nicht auf einer ausreichend soliden Basis, dass man das objektiv beurteilen könnte, aber manche Sachen halt eben auch nicht. Von daher halte ich das, solange man nicht zumindest versucht da halbwegs zu unterscheiden für halbwegs sinmbefreit.
Imfgegner werden doch schon bereits hinreichend medial kritisiert - was haben die mit der jetzigen Diskussion zu tun?
Ich bekomme noch ne Halbglatze vom ganzen An-Die-Stirn-Klatschen. Gut, daß die Auseinandersetzung mit Schwurblern und die jahrelange Erfahrung auf laut.de mich zumindest ein wenig Gelassenheit gelehrt hat.
Jetzt ernsthaft - was soll der Schwenk? Ich sprach die ganze Zeit von etablierten Parteien, nicht von Impfgegnern. Die werden zurecht und häufig kritisiert. Die hier hineinzubringen geht doch komplett am Kern des Punkts vorbei.
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Ich weiß nicht, wo da gerade deine Verständnisschwierigkeiten bestehen. Dass z.B. "zum Beispiel" bedeutet und Beispiele allgemein dazu dienen einen abstrakteren/allgemeineren Punkt zu untermauern und sich nicht zwangsläufig konkret auf die Diskussion beziehen müssen, sollte dir doch wohl beides bewusst sein, nehme ich an.
Andersherum verstehe ich jetzt nicht so wirklich, was dein Verweis auf "etablierte Parteien" aussagen soll. Ist "Etabliertheit" etwa eine mystische Qualität, die eine Partei davor bewahrt kontrafaktische Aussagen oder den gesetzten Zielen ungenügende Pläne zu machen? Verstehe ernsthaft nicht, was da dein Punkt sein soll.
"Gut, daß die Auseinandersetzung mit Schwurblern und die jahrelange Erfahrung auf laut.de mich zumindest ein wenig Gelassenheit gelehrt hat."
man hatte wirklich den eindruck, dass du dich hier stets um dich selbst drehst
Ich will mich gar nicht an dieser ausgelutschten Medien-Diskussion beteiligen, politische Themen werden bei laut.de meistens eh sehr einseitig beleuchtet, aber allein die Tatsache, dass anscheinend nicht zu wenige Leute eine Partei, die auf der Länderebene an mehr Regierungen beteiligt ist als die CDU (in den meisten Fällen sogar seit mehr als nur einer Legislaturperiode), mit „Veränderung“ assoziieren, MUSS eigentlich das Ergebnis guter Selbstvermarktung oder eines entsprechenden Framings sein.
Auf die Politik der letzten 5,6,7,8 Jahre, die die meisten Grünen-Wähler offensichtlich so zum Kotzen findet, hatten die Grünen wesentlich mehr Einfluss als sie zuzugeben bereit sind. Unter diesem Gesichtspunkt trägt die FDP sogar deutlich (!) weniger Verantwortung für den Ist-Zustand. Evtl. ist das ja genau der Grund dafür, dass viele Jungwähler „Veränderung“ eher woanders verorten.
Mein Punkt ist und war kein anderer als der im Ausgangspost. Junge Menschen wählen die FDP, weil sie die Grünen nicht mögen und außerhalb der Wahlbetätigung kaum ein Outlet besteht, in dem man das zum Ausdruck bringen kann, weil die gängige Darstellung immer die Grünen als "Partei der jungen" zu pushen versucht.
Ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die Jugend informiert sich vornehmlich über die digitalen Medien und Plattformen und da hat die FDP schon am besten erkannt, wie man wendehalsig jedem genau das erzählt, was er hören will. Zudem gibt es ja nicht "Die Jugend", sondern wie überall eine Spaltung der Gesellschaft. Ökos und Konservative, Soziale und Neoliberale, Altruisten und Ichlinge. Das gibt das Wahlergebnis ganz gut wieder.
Natürlich gibt es "die Jugend" nicht aber das ist halt auch mein Punkt - die Darstellung und Selbstdarstellung als "Partei der Zukunft" ist insbesondere bei den Grünen außerordentlich lachhaft, was diese Ergebnisse belegen.
@Xc:
Das war dein Ausgangspunkt, ja. Eine Diskussion kann in seinem Lauf aber auch neue Unterpunkte behandeln oder Sachen von anderen Seiten beleuchten. In der Diskussion waren wir ja auch schon längst bei der Frage nach Bias/Wahrheitstreue von Medien/Parteien angekommen und nicht mehr direkt bei der, warum junge Leute FDP wählen.
Von daher keine Ahnung, möchtest du zu dem Punkt, den ich gemacht habe noch einmal Stellung nehmen? Soll ich noch einmal versuchen, einen Teil davon zu erklären, den du evtl nicht verstanden hast? Oder möchtest du hier darauf bestehen, dass eine Frage nur exakt in dem Framework, das du selbst vorgegeben hast, behandelt werden darf. Das würde das Ganze ja ziemlich witzlos machen, weil dann ja auch nur Unterpunkte behandelt werden dürften, die dein Weltbild bestätigen und sich die Diskussion nie über einen Punkt erheben könnte, an dem du automatisch recht hast.
Andererseits ist das doch gar nicht schlecht für unsere akademische Grünen-freundliche Elite. Jetzt haben sie endlich einen Grund, sich über „die Jugend von heute“ zu echauffieren
"eine Partei, die auf der Länderebene an mehr Regierungen beteiligt ist als die CDU (in den meisten Fällen sogar seit mehr als nur einer Legislaturperiode), mit „Veränderung“ assoziieren"
Das Argument ist zumindest solange, wie du nicht auch eine Aufschlüsselung mitliefern kannst, welche Regierungsebenen welche Durchsetzungskompetenzen haben und wieviel politischen Anteil die Grünen in den verschiedenen Bündnissen konkret hatten, nicht mehr als ein argumentativer Blender. Die Linke ist und war ja auch an verschiedenen Regierungsbündnissen auf Länderebene beteiligt, deswegen kann man es ihr aber ja trotzdem nicht zum Vorwurf machen, dass es noch Hartz IV gibt.
Von daher, zeige mir doch einmal bitte auf, was Länder z.B. konkret für Klimaschutz tun KÖNNEN und wie sich da dann Länder mit grüner Beteiligung gegenüber anderen schlagen. Zeige vielleicht einmal auf, was grüne Bürgermeister in Vergleich zu nicht-grünen tun und tun können und wie da die Bilanz ist. Solange du das nicht kannst, baust du hier nämlich aus der Tatsache, dass Demokratie Kompromissgeschäft ist und Befugnisse über verschiedene Ebenen verteilt sind, einfach nur ein billiges Taschenspielertrickargument zusammen.
Was soll das jetzt? Kannst du mir detailreich aufschlüsseln, was Grüne bei Regierungsbeteiligung jetzt groß anders machen werden als bisher? Oder den Grund, warum sie offensichtlich erst aufs Kanzleramt gewartet haben, um ihre Ziele durchzusetzen, die sie sonst über den Einfluss im Bundesrat oder über zahlreiche Umweltminister in den Ländern wenn auch nicht komplett hätten durchsetzen, aber zumindest voranbringen können? Nein? Ach so…
Nö, ich stelle ja aber im Gegensatz zu dir auch keine Behauptungen diesbezüglich auf.
Kannst ja gerne die Meinung haben, die du hast. Du lässt dein Argument halt nur durch die Verkürzungen, die du machst, weitaus aussagekräftiger erscheinen, als es letztlich ohne weitere Detailarbeit ist.
Wo war denn meine Behauptung? Ich wundere mich nur darüber, dass eine Partei, die schon länger an den Trögen der Macht sitzt, nun plötzlich der neue heiße Scheiß sein soll, der alles umkrempelt, mehr nicht.
"oder über zahlreiche Umweltminister in den Ländern wenn auch nicht komplett hätten durchsetzen, aber zumindest voranbringen können? "
Wer sagt denn, dass sie das im Rahmen ihrer Möglichkeiten nicht getan haben? Du stellst das so einfach als vollendete Tatsache hin und der Leser soll das dann so einfach abnicken wegen einem vagen "es merkt ja jeder selbst, das kaum was passiert", oder wie? Das ist halt als Argument ziemlich billig.
Du nimmst hingegen automatisch an, dass sie es im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer gewissenhaft getan haben und man ihnen nur noch ein kleines Stückchen mehr Macht geben muss, und dan noch ein bisschen mehr, und irgendwann wird man das schon sehen? Man könnte denken, dass das nicht ganz so billig ist. Wenn man nur fest dran glaubt…
"Wo war denn meine Behauptung?"
Hier:
"MUSS eigentlich das Ergebnis guter Selbstvermarktung oder eines entsprechenden Framings sein."
(kann also nicht daran liegen, dass sie tatsächlich verändern (wollen))
Und hier:
"Auf die Politik der letzten 5,6,7,8 Jahre,, hatten die Grünen wesentlich mehr Einfluss als sie zuzugeben bereit sind."
"Du nimmst hingegen automatisch an, dass sie es im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer gewissenhaft getan haben"
Junge, wat willst du eigentlich von mir? Ich hab dir nur gesagt, dass dein Argument billig ist. Du scheinst daraus automatisch zu schließen, dass ich die klare Gegenposition zu dem von dir angedeuteten einnehme.
Ich Frage mal was anderes - was sind legitime Kritikpunkte an den Grünen, deiner Meinung nach @GleepGlorp.
@Gleep: OK, das erste Zitat war beabsichtigt seeeehr polemisch, muss ich zugeben. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Das zweite ist halt so, oder willst du den Einfluss des Bundesrats in so ziemlich allen Entscheidungen schmälern? Wer in mehr Landesregierungen ist, kann auch mehr Einfluss nehmen. Mehr wollte ich mit dem Satz nicht sagen.
Und nein, ich nehme nicht automatisch an, dass du die klare Gegenposition vertrittst. Ich hoffe halt immer darauf, dass jemand, der meine Argumente dumm nennt, auch mal was weniger dummes sagen könnte, mehr nicht.
Insgesamt gilt wie immer hier: Meine Ausdrucksweise ist manchmal etwas derbe, mein mir zugedachtes Muppet ist halt sehr streitlustig, ich kann nichts dafür. Aber im Grunde liebe ich euch alle, ausnahmslos.
Xc und InNo haben mich sogar gelehrt , daß es Fisch-Furries gibt. Stets glitschig und windig, nicht zu fassen zu kriegen. Nennt sich das dann Scaleys?
Ich Dich auch, bester InNomann! Wat hatten wir nicht für tolle Diskussionen miteinander damals! Du bist der zähste Brocken hier, das ist mal sicher.
*superknutschsmiley*
@Xc:
In Bezug darauf, was ich an den Grünen kritisieren würde oder welche der öffentlich weitverbreiteten Kritikpunkte an den Grünen ich für legitim halte?
@Inno:
Is guti, meine Antwort darauf war dann vielleicht ähnlich etwas schärfer als nötig.
"Das zweite ist halt so, oder willst du den Einfluss des Bundesrats in so ziemlich allen Entscheidungen schmälern?"
Muss zugeben, dass bezüglich der Detailfragen, was so im Bundesrat nicht so topfit bin, aber ja, sehe den Einfluss tatsächlich eher etwas geschmälert. Weil ich den Bundesrat ganz allgemein tendenziell eher als abnickendes Kontrollorgan wahrnehme, dass außer bei heikleren Fragen relativ kategorisch durchwinkt und dass das irgendwo auch der politische Konsens ist, dass das vielleicht auch besser so ist. Weil die Alternative halt eine deutlich eingeschränkte deutsche Regierung wäre, die sich ständig in Lagerkämpfen und wechselnden Mehrheiten blockiert.
Kann man natürlich auch kritisieren und für falsch halten, gerade in existenziellen Fragen wie Klimakrise. Aber es erschwert die Sachlage halt schon und macht's etwas mehr zu einer systemischen denn parteigebundenen Frage. Zumal auch nicht klar ist, ob so etwas vom Wahlvolk groß goutiert werden würde.
Nun ja, der Bundesrat hat in den letzten Jahren/Jahrzehnten wirklich als reines Abnick-Organ funktioniert, da würde ich dir nicht mal widersprechen. Böse Zungen würden sogar behaupten, dass das in letzter Zeit auch für den BundesTAG gilt.
Aber am Beispiel der 86 Cent ließ sich doch aber zumindest ganz anschaulich beobachten, wieviel Macht auch ein paar Hanseln aus Sachsen-Anhalt haben, wenn sie sich mal nicht nur stur der Fraktionsdisziplin folgen und auch mal den Mut haben, gegen den eigenen MP zu stimmen. Klar, damit riskiert man die hoch dotierten Ministerposten und verliert evtl. an Einfluss, aber man kann zumindest Profil zeigen, oder sowas wie Haltung. Da haben sich die Grünen halt bisher eher weniger hervorgetan. Auch wenn sie schon allein durch 9 Regierungsbeteiligungen wesentlich mehr Gewicht auf die Waage bringen würden als ein einzelner Mini-CDU-Landesverband.
Mir fehlt halt der Glaube, dass das im Bund anders funktionieren wird. Ein paar schicke Ministerposten, schon werden sie ganz handzahm und der Fraktionszwang wird zur neuen Bürgerpflicht ausgerufen. Das Tempolimit z. B. wurde ja jetzt schon ganz schnell kassiert, und ich wette mit dir, kein grüner Parlamentarier wird das in den nächsten 4 Jahren thematisieren, weil man die Reihen hinter sich geschlossen hat und sich nun ganz der Regierungsarbeit widmet. Würdest du dagegen wetten?
Bester InNomann, Allah - ich grüße Dich!!! Naise das du mal wieder reinschaust. Lass dich bitte nicht von den drölftausend lautifakes in die Irre führen. Das Original bleibt so lange der alte argi, bis ich mit diesem Account meinen neuen Nick ankündige, aight?
Kussi auch von mir an Gleep . Ich mein's net bös. Ist halt auch Lebenserfahrung.
*subjektive