Vergleichzahlungen in den USA, Hausdurchsuchung in Deutschland - die Labels gehen massiv gegen Musikliebhaber vor. Das Geschäft mit der Musik macht derweil ein Computerhersteller.

New York/Fürth (joga) - Die tatsächlichen oder vermeintlichen Erfolge der Labels im Kampf gegen illegale Downloads häufen sich. Nach einem Bericht des Wall Street Journals stimmten vier amerikanische Studenten einem Vergleich zu, der sie zu einer Zahlung von jeweils 10.000 bis 15.000 Euro an die Musikindustrie verpflichtet. Den wohl eher mittellosen Musikliebhabern hätte im Fall einer Verurteilung ein Schaden in Millionenhöhe gedroht.

Die von der Recording Association of America angestrengten Prozesse haben bereits zur Schließung vieler universitärer Tauschbörsen geführt. Angeblich behindern sie mittlerweile sogar den Austausch rein wissenschaftlicher Dateien.

Bereits vor einigen Tagen hatte auch in Deutschland zum ersten Mal eine Hausdurchsuchung stattgefunden. Im bayerischen Fürth soll die Staatsanwaltschaft auf Betreiben der IFPI, des deutschen Ablegers der RIAA, den Computer eines Studenten mit etwa 1.000 illegalen Musikdateien sowie weitere "Beweise" beschlagnahmt haben. Zunächst war von acht beschlagnahmten Rechnern die Rede.

Während die Labels der New York Times zufolge mittlerweile sogar rechtswidrige Angriffe auf die Rechner von Tauschbörsen-Nutzern planen, verdient ein Computerhersteller plötzlich mächtig Geld mit legalen Downloads. Der erst vor gut einer Woche gestartete und nur amerikanischen Macintosh-Besitzern zugängliche "iTunes Music Store" spielte in nur sieben Tagen an die 350.000 Dollar ein und machte Apple somit aus dem Stand zum weltweit größten Online-Musik-Unternehmen.

Die vier bedauernswerten US-Studenten wird das kaum trösten. Die müssen erst mal ihre neuen Schulden abstottern. Doch selbst wenn sie keine Geldsorgen hätten, würden sie wohl kaum bei Apple Musik kaufen. Da verdienen die Labels nämlich kräftig mit.

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