In einem Interview mit der Berliner taz spricht Eminem u.a. über Moby, Marilyn Manson und Slipknot.
Berlin (joga) - In einem Interview hat Eminem Verständnis für jugendliche Amokläufer wie den Todesschützen von Erfurt geäußert: "Als Kind bin ich von meinen Mitschülern derart geärgert und gehänselt worden, dass ich nur zu gerne mit einer Maschinenpistole durch die Klassen gezogen wäre, um sie abzuknallen", sagte er der Berliner tageszeitung. Zugleich verurteilte er aber die Tat und sprach sich gegen eine Zensur von Gewalt-Spielen und -Videos aus: "Alles, was man verbietet, ist für die Kids umso reizvoller." Auf seine Bin Laden-Persiflage im aktuellen Video "Without Me" angesprochen, erklärt Eminem provokant seine Solidarität mit dem Terroristenchef:
"Wahrscheinlich liegt er irgendwo in Miami am Pool und lässt sich die Eier schaukeln. Ich wünsche es ihm, denn auf eine gewisse Weise haben wir beide ja viel gemeinsam: Wir werden von der amerikanischen, wenn nicht sogar der Weltöffentlichkeit gehasst, weil wir Anarchie, Gewalt und Chaos predigen - ich mit Worten, er mit Waffen. Das scheint bei manchen Leuten keinen Unterschied zu machen. Komisch nicht?"
Dafür bestreitet der Rapper ausdrücklich jede Schwulenfeindlichkeit. Alles, was er tue, sei, die Rolle des kleinkarierten, reaktionären Durchschnittsamerikaners zu spielen, der sich für ein Geschenk Gottes halte und alles ablehne, was irgendwie anders sei: "Ich schlüpfe in diese Rolle, um ihnen ihre eigene Lächerlichkeit vor Augen zu führen und sie bloßzustellen."
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